Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 2215 A
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
13,5 x 19,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2215 A
Die kleine Florenz-Ansicht war nach den beiden Gemälden aus dem Künstlervermächtnis 1869 und im Anschluss an die Berliner Jahrhundertausstellung von 1906 eine der ersten beiden Arbeiten von Carus, die 1908 durch Direktor Karl Woermann für die Dresdener Galerie erworben werden konnten. Der Leibarzt Carl Gustav Carus weilte im Frühjahr 1841 für einige Wochen in Florenz, um dort auf Wunsch des sächsischen Königs die schwer erkrankte älteste Tochter des Großherzogs der Toskana, eine Nichte von Friedrich August II., zu behandeln. Am 25. Februar 1841 reiste er aus Dresden ab und erst am 4. Mai des Jahres traf er wieder in der Elbestadt ein. Der lange dienstliche Aufenthalt im Süden war nicht nur eine Freude für Carus. Am 18. März 1841 schrieb er an Regis: »Ich bin hier in mancher Hinsicht in sehr schwieriger Lage, habe noch ausser der Prinzessin eine Menge von Consultationen zu geben, befinde mich in einer absoluten Innern Einsamkeit der Seele und brauche allen Lebensmuth, um mich frisch zu erhalten, damit ich alles einernten und aufspeichern kann, was mir freilich von aussen in reichem Maasse sich zudrängt« (Carus an Regis 1814-1853). Im Herbst 1843 dann wurde der Künstler zum Mitglied der Akademie der Schönen Künste zu Florenz ernannt. Eine ausführliche Beschreibung seines Aufenthaltes hat Carus unter der Überschrift »Erinnerungen an Florenz aus dem Jahre 1841« in seine »Mnemosyne. Blätter aus Gedenk- und Tagebüchern«, erschienen 1848, aufgenommen. Daraus geht auch hervor, dass er einige malerische Ansichten der Stadt »oben von der Loggia« jenes Hauses in Florenz, in das er einquartiert worden war, ausgeführt oder zumindest dort begonnen hat: »Natürlich stieg ich bald da hinauf und siehe da, da lag das schöne Florenz vor mir. Da St. Maria del Fiore mit dem schönen Campagnile, da Palazzo Vecchio, da der Palast Pitti, da zogen die Gebirge sich hin, da leuchtete Fiesole herab« (zit. Nach Prause 1968,5.130). In unserem kleinen Bild ist der pittoreske Blick über Dächer hinweg auf den berühmten Florentiner Dom mit Kuppel und Campanile wiedergegeben. Die mit feinen Pinselstrichen erzielte Genauigkeit bei der Aufnahme der Architektur vor den Bergzügen unter hohem Wolkenhimmel und die sorgsam ausgewogene Farbigkeit lassen wohl mehr auf die erwünschte Reiseerinnerung als auf eine nur dem spontanen Natureindruck verpflichtete malerische Skizze schließen, wobei die Art der weit ausgeführten Unterzeichnung des Bildes mindestens eine Anlage dieser Vorarbeit unmittelbar vor dem Motiv vermuten lässt.
(Gerd Spitzer: 2009)
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Gemälde

Sitzender weiblicher Akt

Beutner, Johannes
Galerie Neue Meister
Weitere interessante Objekte
Sitzender weiblicher Akt
Beutner, Johannes
Galerie Neue Meister
Albertinum

Bildnis der Frau des Künstlers, Helene Marie von Kügelgen

Kügelgen, Gerhard von
Galerie Neue Meister
Weitere interessante Objekte
Bildnis der Frau des Künstlers, Helene Marie von Kügelgen
Kügelgen, Gerhard von
Galerie Neue Meister
Carus, Carl Gustav

Nazareth / Berg Tabor / Morgenländische Häuser

Carus, Carl Gustav
Kupferstich-Kabinett
Weitere interessante Objekte
Nazareth / Berg Tabor / Morgenländische Häuser
Carus, Carl Gustav
Kupferstich-Kabinett
Zum Seitenanfang