Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 2215 D
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
23,5 x 21,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2215 D
Carus’ Gemälde erscheint als Allegorie der Musik, findet aber gegenüber den Personifikationen, die üblicherweise in der Kunstgeschichte auftreten, eine neue Form, um flüchtige, unsichtbare, gar schwebende Töne anschaulich zu machen. Ein durchscheinend gemalter Engel berührt sacht die Saiten, sodass der Klang fast hörbar wird. Zugleich weist er gen Himmel und betont so die höhere Bestimmung der Musik als Mittler im Sinne metaphysischer Erfahrungen. Darauf deutet auch die Kirchenfassade im Hintergrund. Die Darstellung bewegt sich insgesamt auf einer erhöhten Ebene – die Harfe steht auf einem Söller. Das seitlich einfallende Mondlicht lässt sie fast als Silhouette und damit zeichenhaft erscheinen, während die Engelsfigur gleichsam lichterfüllt strahlt. Das kleine Gemälde wiederholt die Thematik einer größeren Komposition, die Carus 1824 auf der Dresdner Akademieausstellung gezeigt hatte. Carus berichtet in seinen "Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten" (1865, 2. Theil, S. 200), dass er dieses Gemälde später nach Sankt Petersburg verkauft habe, wo es der Dichter Wassili Schukowski sah und so begeistert war, dass er eine Kopie davon anfertigen ließ. Das Motiv erscheint wie von einer Stelle aus dem wegen seiner gefühlvollen Verse auch noch in der Romantik sehr geschätzten Versepos "Der Messias" von Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 –1803) beeinflusst. Klopstock schildert darin, wie die Gottesmutter Maria beim Licht des Abendsterns mit der Tempelharfe auf einem Söller sitzt und eine engelhafte Gestalt zu ihr tritt (15. Gesang, 1240 –1248). So verbindet sich hier im Sinne romantischer Universalpoesie das Literarische mit dem Musikalischen und der Malerei.

(Autor/in: Holger Birkholz, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: CARVS 1826
Reproduktion
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