Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 2215 N
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
51 x 71,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2215 N
Das Bildmotiv mit dem etwas theaterhaft inszenierten Einblick in den grandiosen Ruinenbogen des römischen Kolosseum, größtes Amphitheater der antiken Welt, geht auf persönliche Eindrücke von Carus während seiner Italienreise 1828 zurück. Der nächtliche Besuch in der einzigartigen Touristenattraktion bei Mondschein gehörte offenbar damals zum Reiseprogramm der Romreisenden (Prause 1963, S. 98). Jedenfalls hat Carus in einem Brief an Regis nach den Notizen seines Reisetagebuches über einen solchen Besuch des Kolosseum »bei Mondschein«, gleich am ersten Abend seiner Ankunft in Rom, am 1. Mai 1828, ausführlich berichtet: »Durch den altersgrauen Bogen treten wir ein in seine verödete Arena - nach allen Seiten erheben sich die Pfeiler und Bogenstellungen in den Nachthimmel hinauf. Ein einsames Licht schimmert hinter einem Gitterthor aus der Kapelle des Eremiten. Der Alte erbietet sich, uns in die Treppen und Gänge dieser Gewölbe zuführen und wir steigen hinan. - Der Alte voraus mit einer Laterne, welche er bald unter den Mantel zu bergen weiss, um das Mondlicht nicht zu stören, bald ihr Licht wieder an den wunderlichen Formen der dunkeln Gewölbe wirken lässt. - [...] Die Durchblicke durch die Gewölbe, das Hereinscheinen des Mondes, [...] der Aufblick an den mondbeschienenen Mauern, die Hinabsieht in den ungeheuren Krater dieser Kreise über Kreisen, alles war höchst ausserordentlich. Noch nie habe ich ein Menschenwerk gesehen, welches so sehr als Naturwerk mir erschienen wäre als dieser Riesenbau!« (Carus an Regis 1814-1853, Brief vom 13. März 1829). Marianne Prause hat darauf hingewiesen, dass Carus gerade durch die üppig wuchernde Vegetation im Vordergrund seines frei nach dem Reiseerlebnis entworfenen Ölbildes die Vergänglichkeit solch großartiger Zeugnisse von Menschenhand betonte. Die vom rötlichen Lichtschein einer Laterne geheimnisvoll angeleuchtete Figurengruppe, wohl ein Eremit sowie zwei hellgekleidete Damen, bei deren Anblick man sich an Vestalinnen-die antiken Hüterinnen des Feuers - erinnert fühlt, steht diesseits vor dem im Bilde ausgesparten tiefen Einschnitt, der mit dem Blick in das historische Bauwerk zugleich den Eintritt in eine bereits ferne Vergangenheit zuzulassen scheint.
(Gerd Spitzer: 2009)
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