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Im Keppgrund bei Hosterwitz

Carus, Carl Gustav (1789-1869) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
48 x 38,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2814
Der Blick des Malers i n einen der Wassergründe bei Pillnitz erhält durch die anziehende Nähe der Sicht und die Abgeschiedenheit des Beobachtungsortes einen nahezu intimen Charakter. Kompositorisch ist das Bild in seiner räumlichen Staffelung vor allem durch die Horizontalen des kleinen Wasserstaues und der steinernen Brücke klar gegliedert. Das von Baumkronen überschattete Halbdunkel des Tales wird links im Hintergrund durch einströmendes Sonnenlicht aufgehellt und die erkennbare Tiefe des Raumes somit beträchtlich erweitert. Die Farbigkeit ist ansonsten auf einen sonor-gedämpften, gleichsam erdgebundenen Grundton abgestimmt. Mit sichtlicher Aufmerksamkeit hat Carus die bewegte Oberfläche und die aufschäumende Gischt des über Felsterrassen und moosbewachsene Steine zu Tale stürzenden Wasserlaufes wahrgenommen. Naturnähe wird ebenso durch die mit botanischer Genauigkeit wiedergegebenen Pflanzenstudien im Vorder- und Mittelgrund augenscheinlich. Die Bildung der Baumgruppen links erinnert hier noch, wenn auch malerisch lockerer in der Ausführung wie das gesamte Bild, an die 1814 entstandene »Frühlingslandschaft im Rosenthal bei Leipzig«. Marianne Prause führte dieses Werk als Beispiel dafür an, dass Carus gelegentlich »in der Prägnanz und Kühle der Darstellung noch Dahl übertrifft«, wobei sie die Verwandtschaft zwischen beiden Künstlern neben der »breitflächigen Pinselführung« insbesondere in der »Genauigkeit und Sachlichkeit der Naturwiedergabe« sah (Prause 1958, S.314). Der lange Zeit gebräuchliche Titel »Friedrichsgrund bei Pillnitz«, den auch Marianne Prause in ihrem Werkverzeichnis 1968 angab (wobei sie durch die Hinzufügungen »auch Wassergrund bei Pillnitz; auch Rabenauer Grund« eine gewisse Offenheit der Ortsbeschreibung bereits andeutete), konnte jetzt durch einen glücklichen Zufallsfund präzisiert werden. Ein gezeichnetes, mit Weißhöhungen und der Bezeichnung »Keppgrund« versehenes Studienblatt des Dresdener Künstlers Woldemar Hottenroth (1802-1894) zeigt das Landschaftsmotiv unseres Gemäldes so übereinstimmend bis in das Detail hinein, dass die Übernahme der Ortsbestimmung ohne weiteres möglich erscheint (Städtische Galerie Dresden, Inv.-Nr. 2001/k 42). Selbst die markant geformten beiden Bäume, die sich mit ihren ausladenden Ästen und Zweigen von links über die Steinbrücke schwingen, sind auf dem Studienblatt von Hattenroth, das um 1850, wahrscheinlich aber erst nach 1854/56 entstanden ist (freundlicher Hinweis von Claudia M. Müller, Dresden), in sehr ähnlicher Weise dargestellt.
(Gerd Spitzer: 2009)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet links unten (in die trockene Farbe gekratzt): CARVS
Reproduktion
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