Hauptbild des Objekts
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
52 x 41 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2342
Vom Herbst 1809 bis zum Herbst 1811 hielt sich der junge Peter Cornelius in Frankfurt auf, nachdem ihm in Düsseldorf anfänglich der Erfolg als klassizistischer Maler versagt geblieben war. In der Mainmetropole vollzog sich ein grundlegender Stilwandel; kurz darauf schloss er sich in Rom den Nazarenern um Friedrich Overbeck und Franz Pforr an. Durch den Verleger Friedrich Wilmans kam Cornelius mit dem gehobenen Frankfurter Bürgertum in Kontakt und erhielt dadurch auch einige Porträtaufträge; in Dresden hat sich das Brustbild von Gottfried Malß erhalten, »an dessen Umgang Cornelius viel Freude hatte. Von Gewinn für ihn war auch, daß dieser ihm, während er etwa abends entwarf und zeichnete, abwechselnd mit anderen aus Werken der Dichtkunst vorlas und dadurch neue künstlerische Gedanken bei ihm anregte« (Karl Simon, Aus Peter von Cornelius’ Frankfurter Tagen, in: Zeitschr. f. Bildende Kunst 53, 1918, N. F. 29, S. 154 –162, hier S. 156). Der im Profil sitzend dargestellte, damals etwa dreißigjährige Malß – 1829 Mitbegründer des Frankfurter Kunstvereins – war ein Schwager des Verlegers Johann Friedrich Wenner, der wiederum 1811 Cornelius zusagte, dessen Illustrationen zu Goethes "Faust" herauszugeben. Sie erschienen 1816. Innerhalb des umfangreichen OEuvres von Cornelius zählen jene Zeichnungen als Schwellenwerk, von seiner Abwendung vom akademischen Klassizismus hin zur Anlehnung an Dürer und die altdeutsche Kunst. Wie die Nazarener war auch Cornelius der Überzeugung, dass auf diesem Weg – und mit Raffael als großem Vorbild – zu einer wahrhaft nationalen, religiösen Kunst zurückzufinden sei. Das akademisch durchkomponierte, präzis und lebensnah erfasste Porträt von Malß steht somit am unmittelbaren Wendepunkt seines künstlerischen Werdegangs, der ihm später, als Direktor der Kunstakademien in Düsseldorf, München und Berlin, hohes Ansehen brachte.

(Autor/in: Andreas Dehmer, 2021)
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