Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 2645
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
76,5 x 88 cm (Katalogmaß, BK 2010)
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2645
Die Inschrift auf dem Boot im Vordergrund „Maxn. v. Speck“ wurde zunächst als Künstlersignatur gelesen, bevor man das Gemälde als ein eigenhändiges Werk von Friedrich erkannte. Dem Symbolcharakter seiner Landschaftsdarstellungen gemäß sind auch in die Seestücke des Malers Gleichnisse menschlichen Lebens einbegriffen. Segelboote begeben sich aus dem schützenden Hafen hinaus auf die gefahrvolle „Lebensfahrt“ und kehren schließlich an den bergenden Ort ihrer Herkunft zurück. Tatsächlich handelt es sich bei der Inschrift um einen Verweis auf den Kunstsammler Maximilian Speck von Sternburg in Lützschena bei Leipzig, für den Friedrich das Bild gemalt hat. Der verkürzte Name erscheint auf jenem Ruderboot vorn, das im sinkenden Licht des Tages schon auf Grund gezogen liegt – ein „Lebensschiff“, das gleichnishaft am Ziel seiner Reise angekommen ist. Die Todesallegorie ist aber nicht Sinnbild endgültiger Hoffnungslosigkeit, denn Ausgang des Lebens bedeutet zugleich Eingang in die göttliche Ewigkeit. In scheinbar unendlich sich fortsetzender Reihung streben die Segelboote aus der Weite des Meeres dem uns selbst ganz nahe liegenden Hafen zu. Die lautlos friedliche Abendstimmung mit der hinter Wolkenschleiern fast verborgenen Sichel des zunehmenden Mondes und die starke Farbwirkung der Malerei in dem eigentümlich feierlichen Klang intensiver Töne von Blauviolett bekräftigen den Eindruck eines Christlich-religiösen Gedankenbildes von meditativem Ernst. (Autor: Gerd Spitzer, 2018)

1933 erworben aus der Galerie Hans Bammann, Düsseldorf
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Auf dem Boot im Vordergrund die Aufschrift: Maxn. v. Speck
Lilian Munk Rösing: Friedrichs Farver, Aarhus 2024, S. 208, Abb. S. 210

Florian Illies: Zauber der Stille. Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten, Frankfurt am Main 2023, S. 99

Helmut Börsch-Supan: Caspar David Friedrich. Seine Gedankengänge, Berlin 2023, S. 88-91 (ohne Abb.)

Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, Hamburg 2023, hg. von Markus Bertsch, Johannes Grave, Alexander Bastek und Petra Bassen, Berlin 2023, S. 345

Dieter Gleisberg: "Der Mahler Friedrich hat für mein Gefühl wieder Etwas herrliches geschaffen". Zur Resonanz von Caspar David Friedrich bei Leipziger Kunstfreunden des 19. Jahrhunderts, in: Dieter Gleisberg (Hg.): Von Sammellust und Engelsturz. Beiträge zu Kunst und Künstlern, Altenburg 2022, S. 27-48, hier S. 38/39 (ohne Abb.)

Caspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker, Ausst.-Kat. Kunstpalast Düsseldorf, Düsseldorf 2020 und Museum der bildenden Künste Leipzig, Leipzig 2021, hg. von Bettina Baumgärtel und Jan Nicolaisen, Dresden 2020, S. 16, 191, Farbabb. 5

Sabine Cibura: Die Schiffe und Boote im Werk von Caspar David Friedrich, Diss, Bonn 2019, S. 21, 31, 42, 44, 54, 98, 255-258, 347, Abb. 9.38

Hilke Wagner (Hg.): Albertinum. Kunst von der Romantik bis zur Gegenwart, Köln 2018, S. 29 mit Farbabb.

Dagmar Sommer und Ulrich Bischoff (Bearb.): Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Illustrierter Katalog in zwei Bänden, Best.-Kat. Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Köln 2010, S. 108 (mit Schwarzweißabb.)

Helmut Börsch-Supan: Caspar David Friedrich. Gefühl als Gesetz, München 2008, S. 60

Herwig Guratzsch (Hg.): Maximilian Speck von Sternburg. Ein Europäer der Goethezeit als Kunstsammler, mit Beiträgen von Alexandra Nina Bauer, Leipzig 1998, S. 39, 222f, 465 Schwarzweißabb. S. 224

Caspar David Friedrich og Danmark, Ausst.-Kat. Statens Museum for Kunst, Kopenhagen 1991, hg. von Kasper Monrad, Colin. J. Bailey und Statens Museum for Kunst, Kopenhagen 1991, S. 57f, 184 Kat. Nr. 49 (Farb- und Schwarzweißabb.)

Helmut Börsch-Supan: Caspar David Friedrich. Werkverzeichnis, Frankfurt am Main u.a. 1980 (= Die großen Meister der Malerei), Kat. Nr. 126, mit Schwarzweißabb.

Helmut Börsch-Supan: Caspar David Friedrich. Werkverzeichnis, Frankfurt am Main u.a. 1980 (= Die großen Meister der Malerei), S. 20, Kat. Nr. 26, mit Schwarzweißabb.

Dahls Dresden. Johan Christian Dahl, Peder Balke, Karl Blechen, C.D. Friedrich, C. G. Carus, C. F. Gille, August Heinrich, E. F. Oehme, Ausst.-Kat. Nasjonalgalleriet, Oslo 1980, hg. von Magne Malmanger, Oslo 1980, Kat. Nr. 159, S. 105

Romantiken i Dresden. Caspar David Friedrich och hans samtida 1800-1850, Ausst.-Kat. Nationalmuseum, Stockholm 1980, hg. von Pontus Grate, Hans Joachim Neidhardt, Marie Lodrup Bang und Nationalmuseum Stockholm, Stockholm 1980, S. 66, Kat.-Nr. 78 (ohne Abb.)

Egbert Hildebrand und Sigrid Hinz: Eine Rügenreise, Schwerin 1978, Schwarzweißabb. S. 30

Helmut Börsch-Supan und Karl Wilhelm Jähnig: Caspar David Friedrich. Gemälde, Druckgraphik und bildmäßige Zeichnungen, München 1973, Kat.-Nr. 358, S. 41, 112, 144, 200, 202, 204, 225, 226, 228, 230, 347, 379, 407, 410-411, 455, 457 (Schwarzweiß Abb. S. 410)

Werner Sumowski: Caspar David Friedrich-Studien, Wiesbaden 1970, S. 126, 127, 220

Suzanne Latt Epstein: The Relationship of the American Luminists to Caspar David Friedrich, New York 1964, S. 4, Abb. 4 S. 102

Gemäldegalerie Neue Meister. Dresden. 1800-1960, Ausst.-Kat. Gemäldegalerie Neue Meister, Dresden 1960, hg. von Horst Zimmermann, Dresden 1960, S. 37 (richtig Caspar David Friedrich zugeschrieben unter dem Titel "Schiffe im Hafen am Abend")

Horst Zimmermann (Bearb.): Gemäldegalerie Neue Meister. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Best.-Kat. Gemäldegalerie Neue Meister, Dresden 1959, S. 50, Kat.-Nr. 2645 (fälschlich als Werk Maximilian Speck von Sternburg)

Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen (Hg.): Meisterwerke des 18. und 19. Jahrhunderts aus der Gemäldegalerie Dresden, Düsseldorf 1958, o. S, Kat. Nr. 91 (ohne Abb.)

Gemäldegalerie Dresden. Abteilung 19. und 20. Jahrhundert im Schloss Pillnitz, Ausst.-Kat. Gemäldegalerie, Dresden 1957, hg. von Gemäldegalerie und Dr. Rudloff-Hille, Dresden 1957, S. 31, Kat.-Nr. 2645 (als Caspar David Friedrich mit ? aufgeführt mit dem Titel "Schiffe im Hafen am Abend")

Caspar David Friedrich. Gedächtnisausstellung zum 100. Todestage am 7. Mai 1940, Ausst.-Kat. hg. von der Staatlichen Gemäldegalerie und dem Staatlichen Kupferstich-Kabinett, Dresden 1940, S. 6 Kat.-Nr. 13 (ohne Abb.) (richtig Caspar David Friedrich zugeschrieben unter dem Titel "Nach Sonnenuntergang")

o. A.: Maximilian Speck von Sternburg, in: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, 31 (1937), S. 344 (fälschlich Maximilian Speck von Sternburg zugeschrieben mit dem Titel "Schiffe im Hafen am Abend")

o. A, Kunst-Blatt, hg. von L. Schorn, Nr. 55, 10.07.1828, S. 220
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