Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 3680
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
32 x 45 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 3680
Ob es sich tatsächlich um eine Harz Landschaft handelt, war bisher nicht genau zu klären. Bei der Akademie-Ausstellung in Dresden 1812 ist das Bild unter dem Titel »Eine gebirgige Landschaft« gezeigt worden. Zur Berliner Jahrhundertausstellung 1906, als sich das kleine Gemälde noch im Besitz der Schwiegertochter von Friedrichs Bruder Heinrich in Greifswald befand, wurde es lediglich als »Felspartie« im Katalog verzeichnet. Helmut Börsch-Supan zitiert einen Brief Gustav Heinrich Naekes an Dr. Ludwig Puttrich vom 9. Juni 1811, in dem wohl dieses Bild - »eine Waldpartie mit Nadelholz, ein naher hoher Felsengipfel[...]«-schon als »angelegt« beschrieben wird, während Friedrich doch erst Mitte Juli 1811 von seiner Harzwanderung nach Dresden zurückkehrte, die er gemeinsam mit dem Bildhauer Christian Gottlieb Kühn unternommen hatte (Börsch-Supan/ Jähnig 1973, S.213, 319). Ohnehin wird man davon ausgehen dürfen, dass es sich auch hier nicht um eine reale Naturansicht handelt, sondern um eine Bilderfindung, die auf Naturerfahrungen beruht, denen aber ein bestimmter Sinngehalt unterlegt wurde. Für die Darstellung der einzelnen Bäume etwa hat der Maler auf ältere, zumeist schon in das Jahr 1807 datierte gezeichnete Studien zurückgegriffen. In dem erwähnten Brief Naekes an Ludwig Puttrich wird eine »Landschaft mit Eichen und Jäger« (Börsch-Supan/Jähnig 1973. Nr. 192) aIs Gegenstück zu unserem Bild beschrieben. Die lasierende, fast monochrom in Brauntönen gehaltene Malerei überdeckt die Unterzeichnung, in der Friedrich seine Bildkompositionen zunächst anlegte, nur schwach, so dass man annehmen könnte, es handele sich um eine unvollendete Arbeit. Allerdings hat Fried rieh u m diese Zeit auch bei anderen Bildern in einer ähnlich dünnflüssigen Malweise gearbeitet. Und prinzipiell gilt auch hier, was Carl Gustav Carus über »Friedrich's Verfahren bei Entwerfung seiner Bilder« so treffend gesagt hat: »Er fing das Bild nicht an, bis es lebendig vor seiner Seele stand, dann zeichnete er auf die reinlich aufgespannte Leinwand erst flüchtig mit Kreide und Bleistift, dann sauber und vollständig mit der Rohrfeder und Tusche das Ganze auf, und schritt hierauf bald zur Untermalung. Seine Bilder sahen daher in jeder Stufe ihrer Entstehung stets bestimmt und geordnet aus, [...]« (Carus, Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten, Leipzig 1865/66, Bd.1, 5.207).
(Gerd Spitzer: 2010)
Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, Hamburg 2023, hg. von Markus Bertsch, Johannes Grave, Alexander Bastek und Petra Bassen, Berlin 2023, S. 136, 164, 166, Abb. 83, S. 167

Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik, Ausst.-Kat. Museum Georg Schäfer, Schweinfurt 2023, Kunst Museum Winterthur, Winterthur 2023, hg. von David Schmidhauser, München 2023, S. 155, Abb. 13, S. 155

Holger Birkholz: "Ich muss allein bleiben". Caspar David Friedrich und die Einsamkeit, in: Dresdener Kunstblätter, 2 (2021), S. 4-11, hier S. 9/10, Farbabb. 3, S. 8

Dagmar Sommer und Ulrich Bischoff (Bearb.): Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Illustrierter Katalog in zwei Bänden, Best.-Kat. Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Köln 2010, S. 108 (mit Schwarzweißabb.)

Reinhard Zimmermann: Das Geheimnis des Grabes und der Zukunft. Caspar David Friedrichs "Gedanken" in den Bilderpaaren, in: Jahrbuch der Berliner Museen, 42 (2000), S. 242-245, 248, Abb. 30.

Von Caspar David Friedrich bis Ferdinand Hodler. Meisterwerke aus dem Museum Stiftung Oskar Reinhart Winterthur, Ausst.-Kat. Alte Nationalgalerie, Berlin 1993, hg. von Peter Wegmann, Frankfurt am Main/ Leipzig 1993, S. 72 (ohne Abb.)

Caspar David Friedrich. Winterlandschaften, Ausst.-Kat. Museen der Stadt Dortmund, Dortmund 1990, hg. von Kurt Wettengl und Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund 1990, S. 77, Infrarot-Reflektographie Abb. 52 S. 77, S. 124 Kat. Nr. 28, Farbabb. S. 125

Hans Joachim Neidhardt: Neuerwerbungen deutscher Malerei der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für die Gemäldegalerie Neue Meister im Zeitraum 1967-1986, in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, 17 (1985), S. 7-20, hier S. 7, Schwarzweißabb. 3 S. 10

Helmut Börsch-Supan: Caspar David Friedrich. Werkverzeichnis, Frankfurt am Main u.a. 1980 (= Die großen Meister der Malerei), S. 20, Kat. Nr. 26, mit Schwarzweißabb.

Helmut Börsch-Supan und Karl Wilhelm Jähnig: Caspar David Friedrich. Gemälde, Druckgraphik und bildmäßige Zeichnungen, München 1973, Kat.-Nr. 195, S. 79, 80, 163, 213, 225, 226, 229, 230, 231, 319, 360 (Schwarzweißabb. S. 318)

Werner Sumowski: Caspar David Friedrich-Studien, Wiesbaden 1970, S. 73, 106

Sigrid Hinz: Caspar David Friedrich als Zeichner. Ein Beitrag zur stilkritischen Entwicklung der Zeichnungen und ihrer Bedeutung für die Datierung der Gemälde, Diss, Greifswald 1966, S. 69 Anm. 1

Helmut Börsch-Supan: Die Bildgestaltung bei Caspar David Friedrich, Diss. (Berlin 1958), München 1960, S. 83, 89

Greifswalder Maler 1770–1870, Ausst.-Kat. Museum Greifswald, Greifswald 1956, hg. von Museum Greifswald, Greifswald 1956, Nr. 4

Charlotte Margarethe de Prybram-Gladona: Caspar David Friedrich, Paris 1942, S. 86, 159, Anm. 517, ohne Abb.

Kurt Karl Eberlein: Caspar David Friedrich, der Landschaftsmaler. Ein Volksbuch deutscher Kunst, Bielefeld, Leipzig 1940, Abb. 94

Paul Ferdinand Schmidt, C. D. Friedrich, in: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, 12 (1916), S. 467

H. Ploetz: Philipp Otto Runge und Kaspar David Friedrich. Zwei Pommersche Künstler, Stettin 1908, S. 4

o. A.: Verzeichniß der am Friedrichstage den 5. März 1812 in der Königlich Sächsischen Akademie der Künste öffentlich ausgestellten Gemälde, Dresden 1812, Nr. 425

F. C.: Ueber die Kunstausstellung in Dresden am Friedrichstage, den 5. März 1812, in: Journal des Luxus und der Moden (Junius 1812), S. 355-369, hier S. 358
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