Der Blick des Malers trifft aus der Bucht des Golfs von Neapel auf die im Licht eines frühen Sommerabends liegende Insel Capri. Das Landschaftsbild besticht durch seine Konzentration auf das Erlebnis des Atmosphärischen, von Luft und Licht in nuancenreichen Brechungen zwischen Himmel, Fels und Wasser. Johann Theodor Goldstein, 1798 in Warschau geboren und seit etwa 1821 in Dresden nachweisbar, wurde dort von Johan Christian Dahl geprägt, aber auch von Karl Friedrich Schinkel in Berlin. Wiederholt unternahm er Reisen nach Italien. 1834 hielt er sich in Neapel auf und wurde dort mit Carl Wilhelm Götzloff und Edmund Hottenroth bekannt. Als versierter Veduten- und Architekturmaler setzte Goldstein gezielt auf populäre Bildmotive, ganz nach dem Geschmack eines italophilen Publikums.

(Autor/in: Andreas Dehmer, 2021)