In einer konzentriert wirkenden Szene schildert der Zeichner und Maler Josef Hegenbarth die Vorführung einer Pferdedressur im Zirkus. Pferd und Mensch widmen sich aufmerksam ihrer Arbeit zur Freude der im Hintergrund nur angedeuteten Besuchermenge. Fast scheint es, als hätte auch der Künstler seine ganze Konzentration auf das Kunststück gelenkt und dabei das Publikum vergessen. Verstärkt wird dieser Eindruck durch den Standpunkt des Betrachters, er befindet sich leicht erhöht mit den Tieren und Artisten in der Manege, scheint Teil der Vorführung zu sein.
Josef Hegenbarth, vorrangig als Zeichner und Illustrator bekannt, entdeckte in den zwanziger Jahren die bunte Welt des Zirkus als faszinierendes Sujet für sich. Die Flüchtigkeit dieser Kunststücke, die seiner Vorliebe für alles Bewegte entgegenkam, hielt er auch in Gemälden fest. Über Jahrzehnte hinweg widmete er sich der Plötzlichkeit und Variabilität der artistischen Vorführungen und Dressurakte. Im Lauf der Zeit entstand so eine Vielzahl von Werken, die von den beeindruckenden Sensationen der bunten Zirkuswelt erzählen. (Autorin: Simone Fleischer, 2016)