Um einen Tisch gruppiert findet eine lebhafte Diskussionsrunde statt, der junge Mann im Bildvordergrund hat die Hand noch im Redegestus erhoben. Ihm wird auffordernd eine Zeitung hingehalten. Ihr Namenszug „Neues Deutschland“ steht betont mittig in der kreisförmig angelegten Gesamtkomposition. Das ehemalige SED-Zentralorgan verortet das Gemälde unverkennbar in der DDR. Dort in den Aufbaujahren der Nachkriegszeit entstanden, sollte das Bild vorbildlich wirken: Selbst im privaten Wohnbereich galt es, kollektiv zu diskutieren, sich politisch zu informieren und die Mitmenschen gegen noch vorhandene Widerstände von der kommunistischen Ideologie im jungen Staat zu überzeugen, der nach den Jahren des Faschismus und des Krieges insbesondere die Sicherung des Friedens für sich proklamierte.
Das 1953 auf der III. Deutschen Kunstausstellung ausgestellte Bild wurde immer wieder als Durchbruch zu einer Kunst im Sinne des geforderten Sozialistischen Realismus bezeichnet. Rudolf Bergander, der seit 1949 als Hochschullehrer an der Dresdner Kunstakademie tätig war und 1952 deren Rektor wurde, kam in der DDR ein hohes Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit zu. (Autor: Kathleen Schröter, 2018)

1960 erworben aus Mitteln des Kulturfonds der DDR