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Waisenkinder in Lübeck

Kuehl, Gotthardt (1850-1915) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
98 x 125 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 3023
Das Bild entstand während Kuehls zehnjährigem Aufenthalt in Paris und brachte den künstlerischen Durchbruch. Bei seiner Ausstellung im Salon erntete es begeisterte Kritiken. Man lobte den Einsatz von Lichteffekten zu einem besseren Verständnis der genau beobachteten Alltagsszenen. Nach ersten Jahren der Ausbildung in Dresden und München hatte Kuehl sowohl durch die Schule von Barbizon als auch von Künstlern wie Jules Bastien-Lepage und Jozef Israëls starke Impulse empfangen.
In dieser Zeit vollzog sich in seinem Werk der Durchbruch zu Freilichtmalerei und Impressionismus. Wie Max Liebermann ließ er sich von sozial geprägten Milieuschilderungen in Holland anregen. Die Sujets übertrug er auf Handwerkerstuben sowie Waisen- und Altmännerhäuser in Norddeutschland. Das Bild „Waisenkinder in Lübeck“ steht am Anfang einer Werkgruppe, die ihn später sogar zur Form des Triptychons anregte. Das streng reglementierte Leben der Kinder stellte Kuehl in unsentimentaler Weise bevorzugt in Innenräumen dar. Versunken beugen sich vier Mädchen über ihre Näharbeiten. Mit der auf dem Boden spielenden Katze und dem umgestürzten Schemel werden genrehafte Momente aufgenommen. Den Maler interessierte jedoch vor allem das facettenreiche Spiel des Lichts, das im Hintergrund durch ein geöffnetes Fenster in das sparsam möblierte Zimmer fällt. In nuancenreichen Blau-Grau-Tönen verschmelzen die Lichteffekte mit den Lokalfarben. Das satte, kräftige Rot der Anstaltskleider mit blauen Schürzen steht im Kontrast zum reichen Wechselspiel der Farbflächen. Über die gelb blühenden Blumen auf der Fensterbank verbinden sich Innen- und Außenraum und der Blick des Betrachters wird auf die rote Dachlandschaft gelenkt. (Autor: Heike Biedermann, 2018)

1959 erworben aus dem Nachlass Richard Müller, Dresden
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet links unten: G. Kuehl. 84. Paris
Reproduktion
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