Haus im Gewitter
Lachnit, Wilhelm (1899-1962) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
34,4 x 41 cm
Museum
Inventarnummer
Inv.-Nr. 88/43
Frauen das Milieu der stillen, etwas schäbigen Vorstädte zum Motiv. Oft sind die Protagonisten darin ausgewiesen als Angehörige des Proletariats, deren Leben er beschreibt. Im Gemälde „Haus im Gewitter“ aber ist der Blick zuerst auf ein zweistöckiges Gebäude mit ramponiertem Putz nebst Hausecke, Straßenecke und Gartenmauer gerichtet. Die geometrisch ausgeklügelte Komposition erhält durch die ungleich wirkenden Größenverhältnisse eine skurrile Note. Während die Frau mit Schirm nicht einmal in den Hof blicken kann, wirkt die Dimension der Straße ungleich groß insziniiert. Das im Titel genannte Naturereignis des Gewitters rückt an den Rand. Der Junge marschiert ungerührt, die Hände in den Taschen. Allein durch den Gegensatz der Farben ist eine leicht unheimliche Stimmung erzeugt. Der Himmel erscheint fast schwarz. Das gemalte warme Licht kommt offenkundig von links, unklar ob von einer elektrischen Entladung oder vom Widerschein der Abendsonne, in dem man die Frau hinterm Fenster im dunklen Zimmer noch gut erkennen kann. Der Baum wirft einen grotesken, die Ziegelmauer einen akkuraten Schatten. Lachnit schuf seine poetische wie magische Version einer nur im Wortsinne der Kunstgeschichtsschreibung sachlichen Schilderung.
Text: Birgit Dalbajewa, 2021
Text: Birgit Dalbajewa, 2021
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts oben: W. Lachnit 22
Reproduktion
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