Am 17. Dezember 1939 Puppenspiel und Marionetten-Theater Iwowski in Angermünde, Hotel "Kaisergarten". Kraft durch Freude. Deutsche Arbeitsfront Ortsverwaltung Angermünde.
Iwowski-Puppenspiele (1919-1958 tätig) - Puppenbühne Iwowski, Carl (1894-1970) - Puppenspieler Kraft durch Freude (1933-1945) - Puppentheaterveranstalter Schimazek <Firma> (mind. seit 1939 tätig) - Druckerei
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
61,5 x 43,2 cm
Museum
Inventarnummer
21919
Schlagworte
"Puppenspiel und Marionetten-Theater ist für uns keinesfalls eine leichte Unterhaltung, auch wenn einige wenige Leute dies daraus machen. Wenn Ihr zu unserem Spiel kommt, sollt Ihr lachen, herzhaft von innen heraus lachen - lachen! (Jeder nach seiner gesellschaftlichen Stellung, wie Kasper sagt) lächeln, schmunzeln, ganz wie jeder will. Wer mehr wissen will, der komme am 17. Dezember zum Puppenspiel und Marionetten-Theater in der Bühne Iwowski, der besten märk. Puppenbühne."
Carl Iwowski war einer der ersten künstlerischen Handpuppenspieler Deutschlands. Der gelernte Kaufmann und Wandervogel aus Hamburg war 1916 als Spezialist für den Lederhandel nach Berlin berufen worden, wo er seine Bühne 1919 gründete, um die Kinder vom „Kinogift“ wegzubringen. Gemeinsam mit verschiedenen Mitspielern wie Max Radestock und Hermann Rulff, die später eigene Bühnen gründeten, reiste er mit unkonventionell gestalteten großen Handpuppen durch den ganzen deutschen Sprachraum. Bereits früh sucht Iwowski den Anschluss an Verbände wie das Deutsche Jugendwerk, die Fichte-Gesellschaft, den Bühnenvolksbund und nach 1933 die NS-Kulturgemeinde. 1928 gastierte er mit seiner Frau Ilse, geb. Stoppa, in den großen Kaufhäusern der Weimarer Republik, in denen sie Figuren nach einem frühen Comicstrip von Hans Kossatz, lebendig werden ließen. 1931 assoziierten sie sich mit dem Schattenspieler Heinz Ohlendorf (1896-1970 Braunschweig), der 1933 als Funktionär zur Hitlerjugend ging. Anlässlich der 700-Jahr-Feier Berlins 1937 eröffneten die Iwowski-Puppenspiele eine große Marionettenbühne, die fortan im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit stehen sollte. Als letzte Neuinszenierungen mit Marionetten entstanden „Bällchen Schnellchen“ (1951) und „Knäulchen auf Wanderschaft“ (1953). 1954 wirkte das Ehepaar Iwowski am DEFA-Spielfilm „Pole Poppenspäler“ mit. 1958 wurde der Spielbetrieb schließlich aus gesundheitlichen Gründen eingestellt.
Hintergrundinformationen zum Puppenspiel im Nationalsozialismus
Carl Iwowski war einer der ersten künstlerischen Handpuppenspieler Deutschlands. Der gelernte Kaufmann und Wandervogel aus Hamburg war 1916 als Spezialist für den Lederhandel nach Berlin berufen worden, wo er seine Bühne 1919 gründete, um die Kinder vom „Kinogift“ wegzubringen. Gemeinsam mit verschiedenen Mitspielern wie Max Radestock und Hermann Rulff, die später eigene Bühnen gründeten, reiste er mit unkonventionell gestalteten großen Handpuppen durch den ganzen deutschen Sprachraum. Bereits früh sucht Iwowski den Anschluss an Verbände wie das Deutsche Jugendwerk, die Fichte-Gesellschaft, den Bühnenvolksbund und nach 1933 die NS-Kulturgemeinde. 1928 gastierte er mit seiner Frau Ilse, geb. Stoppa, in den großen Kaufhäusern der Weimarer Republik, in denen sie Figuren nach einem frühen Comicstrip von Hans Kossatz, lebendig werden ließen. 1931 assoziierten sie sich mit dem Schattenspieler Heinz Ohlendorf (1896-1970 Braunschweig), der 1933 als Funktionär zur Hitlerjugend ging. Anlässlich der 700-Jahr-Feier Berlins 1937 eröffneten die Iwowski-Puppenspiele eine große Marionettenbühne, die fortan im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit stehen sollte. Als letzte Neuinszenierungen mit Marionetten entstanden „Bällchen Schnellchen“ (1951) und „Knäulchen auf Wanderschaft“ (1953). 1954 wirkte das Ehepaar Iwowski am DEFA-Spielfilm „Pole Poppenspäler“ mit. 1958 wurde der Spielbetrieb schließlich aus gesundheitlichen Gründen eingestellt.
Hintergrundinformationen zum Puppenspiel im Nationalsozialismus
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Druck: Schimazek, Angermünde
Manfred Wegner: Vom Wandervogel zu einem Kindertheater in der Weimarer Republik. Die Iwowski-Puppenspiele, Berlin, in: Manfred Wegner (Hg.): Die Spiele der Puppe. Beiträge zur Kunst- und Sozialgeschichte des Figurentheater im 19. und 20. Jahrhundert, Köln 1989, S. 150-168.
Fundus Carl und Ilse Iwowski, Berlin.
Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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