Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Gal.-Nr. 2191
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
66,5 x 52 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2191
Gerhard von Kügelgen porträtiert hier Carl Ludwig Fernow (1763 –1808), mit dem ihn eine intensive Freundschaft verband, seit sie sich 1795 in Rom kennengelernt hatten. Fernow hatte sich als Kunstkritiker 1794 –1802 in Italien einen Namen gemacht. Seine Kunstauffassung wurde wesentlich durch das Werk von Asmus Jakob Carstens geprägt, der vorbildhaft für viele Romantiker war. 1803 wurde Fernow Professor in Jena und ein Jahr später Bibliothekar der Herzoglichen Bibliothek in Weimar (heute Herzogin Anna Amalia Bibliothek). Zur Zeit der Entstehung des Porträts veröffentlichte er wichtige ästhetische Schriften, wie beispielsweise 1806/1808 die Textsammlung "Römische Studien". Kügelgen gibt Fernow mit entschiedenem und konzentriertem Ausdruck wieder. Die Brauen sind etwas zusammengezogen, sodass sich zwischen ihnen Falten ergeben. Aus den dadurch leicht verschatteten Augen scheint ein kritischer Blick nachdenklich etwas zu taxieren. Auch die Kinnpartie mit dem geschlossenen Mund und die senkrechte Falte auf der rechten Wange unterstreichen diesen Eindruck. Auf diese Weise entwirft der Maler hier eine Art Idealbild eines Forschers. Fernow scheint mit dem Bildnis sehr zufrieden gewesen zu sein. In einem Brief an Kügelgen 1807 berichtet er ihm von Goethes Einschätzung: »›Ist denn Fernow nicht lebhaft? Lassen Sie sich nur mit ihm ein, und Sie werden ihn finden, wie ihn sich Kügelchen gedacht hat.‹ […] So denk’ ich auch, und es hat mich gefreut, daß Göthe Deine Empfindung und Dein Streben so richtig aus dem Gemälde herausempfunden hat.«

(Autor/in: Holger Birkholz, 2021)

Aus dem Nachlass Kügelgen, erworben 1905 von Constantin von Kügelgen; seit 1937 als Leihgabe in der Städtischen Kunstsammlung Chemnitz; letzter Auslagerungsort: Rübenau bei Olbernhau im Erzgebirge. Seit 1945 vermisst; 1966 wiederaufgefunden in Privatbesitz (der Besitzer, der sich auf eine entsprechende Presseveröffentlichung hin an die Dresdener Kunstsammlungen gewandt hatte, gab an, dass sein Vater das Gemälde im Mai 1945 im Dorfe Rübenau als Kunstwerk unbekannter Herkunft aufgefunden habe). Die Rückgabe fand am 19. Januar 1966 statt.
s. Kat. „Zurück in Dresden. Ehemals vermisste Kunstwerke Dresdener Museen“. Dresden/Eurasburg 1998; S. 182:

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