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Blick von Olevano auf Civitella

Preller, Friedrich (1838-1901) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
38,5 x 58,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2700
Die in der Nachfolge Joseph Anton Kochs und Johann Christian Reinharts im 19. Jahrhundert zahlreich nach Olevano pilgernden Künstler und Schriftsteller wurden nicht nur von dem idyllischen Eichenhain der Serpentara angezogen, sondern auch von seinem reizvollen Wechsel mit kargen Gebirgshöhen, etwa in der Umgebung von Civitella, dem heutigen Bellegra. Ludwig Richter schrieb in seinen „Lebenserinnerungen“ von einer mächtigen „Felsenrippe, an deren ganz kahlen Abhängen der steile Weg in einer halben Stunde nach Civitella hinaufführt. [...] Wie ein Adlernest thront dies arme Dorf oder Städtlein da oben und beherrscht die ganze Gegend ringsum.“ Richter selbst hatte das markante Felsendorf unter dem Titel „Civitella (Der Abend)“ als Pendant zum Motiv „Ariccia (Der Morgen)“ 1827/28 auch künstlerisch verarbeitet.
Der etwa eine Generation jüngere Sohn des Weimarer Akademieprofessors Friedrich Preller d. Ä. hatte die Gegend bei seinem ersten Italienaufenthalt im August 1860 besucht und unmittelbar vor der Natur bildnerisch festgehalten. Obwohl er in seinen ausgeführten Arbeiten letztlich einer klassizistisch-idealistischen Landschaftsauffassung verhaftet blieb, ist er in dieser Studie mit ihrer radikalen Ausschaltung erzählerischer Details und ihrem großzügigen malerischen Duktus doch neuesten Tendenzen des Realismus verpflichtet. Dies gilt auch für die ganz an der Natur geschulte Dramaturgie aus harten Licht- und Schattenpartien des Vordergrundes und in zarten Nebelhauch gehüllten Gebirgszügen des Hintergrundes.
Entscheidend für diese Entwicklung war seine Begegnung mit dem in Rom lebenden einstigen Richter-Schuler Heinrich Dreber, gen. Franz-Dreber, der ihn an das freie Naturstudium herangeführt hatte. Preller selbst trat 1880 die Nachfolge Richters in der Leitung des Ateliers für Landschaftsmalerei an der Dresdner Kunstakademie an und unterrichtete in dieser Stellung die nächste, ins 20. Jahrhundert hineinreichende Generation von Landschaftsmalern in der sächsischen Residenzstadt.
(Autor: Stephan Dahme, 2016)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet links unten: Olevano d. 28/8 60
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