Italia und Germania (Kopie nach Overbeck)
Rehbenitz, Theodor (1791-1861) - Maler Overbeck, Friedrich (1789-1869) - Kopierter Künstler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
95 x 105 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2813
Zärtlich und vertrauensvoll sind die beiden Frauenfiguren einander zugewandt. Sie sitzen in einer an die Renaissancemalerei erinnernden idealen Landschaft – zur Linken mit italienischer, zur Rechten mit deutscher Anmutung. Unterschiedliche Kleidung, Frisur und Haarfarbe kennzeichnen sie als allegorische Personifikationen Italiens und Deutschlands. In ihrer Verbundenheit kommt die enge Beziehung zwischen den beiden Nationen zum Ausdruck, die bei den Künstlern und Dichtern jenseits der politischen Zersplitterung in Regionalstaaten bestand. Das Gemälde ist auch Ausdruck einer Künstlerfreundschaft. Ursprünglich war es von Friedrich Overbeck auf der Grundlage einer Zeichnung von Franz Pforr entworfen worden. Es sollte ein Gegengeschenk für ein Gemälde Pforrs (1788 –1812) sein, das Sulamith und Maria zeigt (Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, Inv.- Nr. 1183). Overbeck vollendete sein Gemälde (Bayerische Staatsgemäldesammlungen München, Inv.- Nr. WAF 755) jedoch erst 1828, sechzehn Jahre nach Pforrs Tod. Daran beteiligt war unter anderem sein Freund Theodor Rehbenitz, der die Untermalung anlegte. Das qualifizierte ihn aus Sicht des Lübecker Juristen Karl Ludwig Roeck für die Erstellung einer Kopie, die Rehbenitz um 1835 in München fertigte (Italia und Germania, Ausst.-Kat. Staatliche Graphische Sammlung München, München 2002, S. 86). Die große Nähe dieser Dresdner Fassung zum Original, die auf die enge Vertrautheit zwischen Overbeck und Rehbenitz zurückzuführen ist, hat dazu geführt, dass man in dem Gemälde lange eine eigenhändige Kopie Overbecks gesehen hat. Sie bezeugt die große Beliebtheit des Motivs und ist Ausdruck des Geistes der Freundschaft in der Romantik.
(Autor/in: Holger Birkholz, 2021)
(Autor/in: Holger Birkholz, 2021)
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