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Grandes Constructions faciles. Cage des Dompteurs. Imagerie d'Épinal, No 91.

Imagerie Pellerin à Epinal (1796-) - Verlag
Abmessungen
39,1 x 49,3 cm
Inventarnummer
1558 a
Die Imagerie Pellerin in Épinal war einer der bedeutendsten französischen Hersteller von Bilderbogen im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Druckerei wurde 1796 von Jean Charles Pellerin (1756-1836) gegründet und von seiner Familie fortgesetzt. Sie stellte neben Bogen für das Papiertheater vor allem Ereignisbilder, Hampelmänner und Modellierbogen (Bastelbogen) her. Durch die große Entfernung zum kulturellen Zentrum in Paris wurden die Bogen weniger durch aktuelle Ereignisse auf den Bühnen der Hauptstadt beeinflusst und blieben daher zeitlos. Trotz des frühen Einsatzes der Lithographie wurde bis ins 20. Jahrhundert auf einen echten Farbdruck verzichtet. Die Bogen wurden mit Pinseln und Wasserfarben koloriert, wobei Schablonen die Arbeit erleichterten. Ab 1897 wurde zum Kolorieren der Bogen eine Maschine eingesetzt, bei der vermutlich die Farbe mit Pinseln oder Schwämmen unter Verwendung der herkömmlichen Schablonen aufgetragen wurde. Diese Maschine soll bis zu 500 Bogen pro Stunde koloriert haben. Der Betrieb existiert noch heute und ist mitsamt seiner Maschinen und Ausstattung als historisches Denkmal („Monument historique“) geschützt.

Sammlung Otto Link, Leipzig.

Otto Link (1888-1959) stammte aus Bromberg in Westpreußen, einer deutschen Stadt, umgeben von polnisch bevölkerten Dörfern. Er war Katholik und wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Als Lehrer in Dorfschulen setzte er sich mit den kulturellen Gegensätzen auseinander. Er konnte polnisch und verstand auch andere slawische Sprachen ein wenig. Als seine Heimat 1919 zu Polen kam, wurde er an eine Leipziger Schule versetzt. Hier entdeckte er das Puppenspiel für sich, zunächst als Laienspieler im schulischen und außerschulischen Rahmen, dann als Redakteur der Zeitschrift „Das Puppentheater“, schließlich als Sammler und Forscher. Als international vernetzter Demokrat und SPD-Mitglied wurde er 1933 gemaßregelt, behielt aber weiterhin Distanz zum NS-Regime. Nicht einmal dem NS-Lehrerbund trat er bei, was sehr ungewöhnlich war und seiner schulischen Kariere schadete. Er gab das Spielen auf und konzentrierte sich auf das Sammeln. Am 1. April 1935 begann er mit dem ersten Inventarbuch. Ohne zu werten, trug er Materialien mit nationalistischem, nazistischem, kommunistischem und demokratischem Hintergrund zusammen. 1945 wurde Otto Link als einer der wenigen unbelasteten Lehrer Schulleiter und verlor diesen Posten wieder, als er sich weigerte SED-Mitglied zu werden. 1952 übereignete er seine private Sammlung dem Land Sachsen und wurde bis zu seinem Tode erster Leiter der „Staatlichen Puppenspielsammlung Dresden“ (später Puppentheatersammlung). Nach 1945 führte Otto Link keinerlei „Bereinigungen“ seiner Sammlung aus politischen Gründen durch, da er der Überzeugung war, dass das Material der Wissenschaft unverfälscht zur Verfügung stehen muss. Kleinere Vernichtungsaktionen, Überklebungen und Ausradierungen gab es erst unter seinen Nachfolgern, die niemals eine Demokratie erlebt hatten. In Otto Links Tradition wird die Sammlung heute fortgeführt.

Creditline
Puppentheatersammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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