Die kleine Holztafel mit Christus am Kreuz kam vor 1845 aus dem Kunsthandel in den Besitz des Wiener Medailleurs und Sammlers Joseph Daniel Böhm. Er verkaufte es an Samuel Festetits weiter, erwarb es aber nach dessen Tod 1859 zurück. Böhm verstarb 1865, aus dessen Nachlass ersteigerte der Dresdner Galeriedirektor Schnorr von Carolsfeld für 4000 Gulden das Gemälde. Noch in Wien wurde das Bild hochgepriesen als "das beste Ölgemälde Dürers, das sich in Wien befindet" (Kunstblatt 1845) und "eines der schönsten, wenn nicht das schönste Gemälde Dürer‘s, das überhaupt vorhanden ist" (Eitelberger 1847). Wenig später jedoch wurde die Autorschaft Dürers angezweifelt und die "Befreiung des Werkes Dürers von diesem geleckten, sentimentalen, späten Versuch eines völlig bedeutungslosen italienisierenden Nordländers“ begrüßt (zit. nach Kehrer 1915/16).
Zwei ähnliche Werke der Cranachs (Lucas Cranach d.Ä., signiert und datiert 1540, Öl auf Holz, 22,5 x 16,8 cm, National Gallery of Ireland Dublin, Inv. NGI.471; Lucas Cranach d.J., signiert und datiert 1571, Öl auf Leinwand, 250 x 156 cm, Evangelisches Predigerseminar Wittenberg) eröffnen die Möglichkeit, dass das vorliegende Werk vielleicht auf ein Cranach-Werk zurückgeht.