Predigt in der alten Klosterkirche zu Berlin
Menzel, Adolph von (1815-1905) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
63 x 54 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2441
Das Bild entstand zwei Jahre nach dem berühmten „Balkonzimmer“ (Berlin, Nationalgalerie) und gehört zu den koloristischen Meisterwerken aus der Frühzeit Adolph Menzels, der als der bedeutendste deutsche Realist des 19. Jahrhunderts gilt. Schon 1853 wurde er in die Akademie der Künste gewählt und 1856 zum Professor ernannt, ohne je zu unterrichten. Berühmtheit erlangte er mit seinen Darstellungen aus dem Leben Friedrichs des Großen. Erste Aquarelle und Zeichnungen vom Innenraum der im 13. Jahrhundert errichteten Franziskanerkirche hatte Menzel bereits 1838 geschaffen. Neun Jahre später dienten sie als Vorlage für das Bild, das selbst nur als Studie für ein größeres, niemals ausgeführtes Werk gedacht war. Ob es sich bei dem Gottesdienst um die Wiedereinweihung der Kirche nach ihrer baulichen Erneuerung 1845 oder um eine Predigt des 1834 verstorbenen Theologen Friedrich Schleiermacher handelt, bleibt offen. Vermutlich aus nostalgischen Gründen bezog sich Menzel auf ein vor den Bauarbeiten angefertigtes Aquarell und zeigt weißgetünchte Wände anstelle der farbigen Ausmalung des 19. Jahrhunderts. Durch die aufgehellte Freifläche im Vordergrund wird der Blick zu der geschnitzten Kanzel geführt. Von hier richtet der Prediger seine Worte an die Gläubigen, die nicht nur als andächtig lauschende Menge, sondern auch als Individuen ausgearbeitet sind. Souverän im Umgang mit Farbe und Licht erfasste Menzel im Wechsel von Brauntönen und rosafarbenen Lichtpunkten meisterhaft die atmosphärische Stimmung des Kirchenraumes mitsamt den Emporen im Hintergrund. (Autor: Heike Biedermann, 2018)
1892 erworben aus der Kunsthandlung Honrath und van Baerle, Berlin
1892 erworben aus der Kunsthandlung Honrath und van Baerle, Berlin
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: Menzel 1847
Reproduktion
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