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Fußturnierharnisch

unbekannt - Plattner
Ort, Datierung
Abmessungen
Gewicht 17,8 kg
Museum
Inventarnummer
M 0075
Der prunkvolle Fußturnierharnisch gehört zu einer Gruppe von insgesamt vier Harnischen, die im 17. Jahrhundert anlässlich verschiedener Turniere am sächsischen Hof getragen wurden. Möglicherweise erhielten der sächsische Kurfürst Johann Georg II. und seine Brüder Christian und Moritz eine besondere Ehrung, den sogenannten „Rüstdank“ am Ende eines der zahlreichen Turniere, für den am besten gerüsteten und geputzten Ritter. Solche Auszeichnungen spornten infolge die Prunklust der Ritter als auch die Kunstfertigkeit ihrer Plattner gleichermaßen an. Dresdener Fußturniere erlebten im 17. Jahrhundert eine späte Blütezeit und fanden meist im Schlosshof oder auf dem Altmarkt statt. Die unterschiedlichsten festlichen Anlässe wie Geburtstage, Kindstaufen des Hauses Wettin, Familientreffen oder Besuch fürstlicher Gäste boten dazu einen willkommenen Anlass. Es ist gesichert, dass in den Jahren 1606, 1613, 1614, 1615, 1622, 1630, 1650, 1652, 1662, 1667 und 1679 Fußturniere abgehalten wurden. Bei dieser Harnischgruppe handelt es sich um vier eiserne, mit geätzten Blattranken und Rosetten auf punziertem Grund verzierte Objekte mit Brust- und Rückenstück, die zusätzlich vergoldet wurden. Die Helme beeindrucken durch ihre kompakte, geschlossene Form, die sich aus dem Hergang des Turniers erklärt, bei dem die Kämpfer die Schläge vor allem auf den Kopf aushalten mussten. Sie werden seit 1688 im Inventar der Rüstkammer mit allem Zubehör wie Helmen, Turnierschwertern und -spießen aufgeführt. Trotz der zahlreichen Informationen über Fußturniere in Verbindung mit diesen vier Harnischen ist für sie nur überliefert, dass sie im Auftrag des damaligen Kurprinzen Johann Georg (II.) 1650 angeschafft wurden und zur Bewahrung in die Rüstkammer kamen. Bislang ist kein Hinweis auf den Hersteller dieser außergewöhnlichen Stücke bekannt.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
auf dem Futter der linken Schulter "HOYS"
Reproduktion
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