Aus Dankbarkeit für die Unterstützung bei der Kaiserwahl und zur Festigung des Bündnisses schickte Kaiser Ferdinand II. ein prächtig aufgezäumtes Pferd mit drei osmanischen Waffen, von denen ein Säbel nicht bis heute überdauert hat, als Geschenk an Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen. Am 14. Februar 1620 überreichte der kaiserliche Abgesandte Herzog Heinrich Julius zu Sachsen-Lauenburg dieses Präsent in Torgau. Die beiden erhaltenen Waffen (Inv.-Nr. Y 0244, Y 0245) sind vollständig mit vergoldetem Silberblech überzogen. Darauf befinden sich ein dichtes, erhabenes Blattwerk auf punziertem Grund und gleichmäßig über die Fläche verteilte Türkise, Rubine und größere Nephritplatten mit eingelegten Goldblättern, kleinen Türkisen sowie Rubinen. Die Klinge des Pallaschs weist Reste einer ehemaligen Tauschierung auf. Wie bei zahlreichen anderen osmanischen bzw. siebenbürgischen Waffen des 16. Jahrhunderts läuft die zur Klinge gebogene Parierstange auch hier in Drachenköpfen aus, deren Augen aus eingelegten Türkisen bestehen. Auf der Rückseite ist die Scheide mit schlichten Rosetten und Blattranken in Medaillons verziert. In Medaillons unterschiedlicher Form eingebundener Dekor ist in der islamischen Kunst weit verbreitet und findet sich in unterschiedlichsten Materialien. Ein typisches Beispiel hierfür sind die Applikationen der Zelte. Offenbar wurde es im Verlauf des 16. Jahrhunderts Mode, diese Form der Verzierung auch in Halbedelstein zu übertragen.