Dokument "Urkunde über das von August II. zerbrochene Hufeisen"
August, Polen, König (1670-1733) - Bezugsperson Beutel, Tobias - Schreiber
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
340 x 227 mm
Museum
Inventarnummer
Archiv Varia Nr. 1
Das in zwei Teile gebrochene Hufeisen (siehe Inv.-Nr. P 0280) wurde laut der überlieferten Urkunde vom 41-jährigen August dem Starken am 15. Februar 1711 in Dresden eigenhändig zerbrochen und am nächsten Tag zur Verwahrung in die Kunstkammer gegeben. Der damalige Kunstkämmerer Tobias Beutel d.J. dokumentierte das Ereignis mit diesem Schriftstück. Die Stärke des Kurfürst-Königs, der inzwischen 121 Kilo auf die Waage brachte, war seit seiner Jugend legendär. Dieses rare Beweisstück der Herrscherkraft bot die seltene Chance für eine wissenschaftliche Untersuchung, die 1988 in der Freiberger Bergakademie durchgeführt wurde: Das nicht als Beschlag benutzte Hufeisen weist einen untypischen spröden Bruch und einen ungewöhnlich hohen Phosphorgehalt auf, der den Stahl grobkörnig und brüchig macht. Diese Eigenschaften könnten mit der Verwendung von Raseneisenerz im Zusammenhang stehen. Eine Kerbe an der Innenseite des Hufeisens sowie winterliche Außentemperaturen trugen möglicherweise ebenfalls zum sicheren Gelingen der beeindruckenden Kraftdemonstration des sächsischen „Hercules Saxonicus“ bei. Als passender Anlass dafür sind die Feierlichkeiten zur Taufe des „indianischen“ Hofzwergs Hante denkbar, die laut dem Hoftagebuch ebenfalls am 15. Februar 1711 stattfand. Ein Faksimile der Urkunde ist zusammen mit dem zerbrochenen Hufeisen ausgestellt.
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