Diese Pulverflasche besteht aus Tigermuschelgehäusen. Die Vorderseite bildet eine stark gewölbte Muschelschale mit ihrer charakteristischen vielfarbigen Kalkschicht. Aus dieser sind in der Art eines Kameo drei männliche und drei weibliche Köpfe im Profil heraus geschnitten. Die Rückseite bildet eine flache weiße Muschelschale mit dem Porträt eines bekränzten alten Mannes mit langem Bart.

Es ist anzunehmen, dass solche bearbeiteten Muscheln ungefasst nach Dresden gelangten und hier von einem Goldschmied durch eine schlichte Fassung in eine Pulverflasche verwandelt wurden. Das wohl im 16. Jahrhundert gefasste Stück ist erstmals 1667 in der "Büchsen- und Pistolenkammer" aufgeführt. Vergleichbare Pulverfaschen in London, St. Petersburg, Berlin, Wien und München lassen sich in den Quellen nicht so weit zurückverfolgen wie das Dresdner Exemplar.