Die üppig mit Silber ausgestattete Prunkwaffengarnitur hat laut dem Rüstkammerinventar Kurfürst August persönlich geführt. Die aufgelegten Silberreliefs und vollplastischen Funktionsteile sind vollständig künstlerisch durchgebildet. Eingebettet in Rollwerk und überbordende Girlanden und Bündel mit Früchten und Blüten treten im effektvollen Wechsel von Flach-, Halb- und Hochrelief römische Krieger, allegorische Männer- und Frauengestalten, Löwenköpfe, Masken und Kriegströphäen mehr oder weniger stark hervor. Das kraftvollste Motiv der Garnitur bildet die Ganzfigur eines mit Streithacke und Krummschwert gerüsteten römischen Kriegers an der massivsilbernen Dolchscheide. Am Dolchknauf erscheint die Büste eines Orientalen. Figuren und Schmuckwerk weisen eine Verwandtschaft mit prominenten Nürnberger Goldschmiedearbeiten auf. Die Komposition der Silberbeschläge folgt Waffenentwürfen deutscher Kleinmeister wie Peter Flötner, Mathias Zündt und Virgil Solis. Am Kreuz des Dolches erscheint der von zwei Händen gehaltene Großbuchstabe A als Initiale des kurfürstlichen Namens August von Sachsen. Die eine Hand umgreift ihn nach innen, die andere nach außen. Es sind die rechten Hände zweier, einander verbundener Personen. Die feinen Ärmelkrausen an den Händen können der Fürstenmode der Zeit nach einem Mann wie einer Frau zugeordnet werden. Das zugehörige Rapier trägt die Inv.-Nr. VI 0373.