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Modell eines Birkenrindenkanus

uns nicht bekannt - Hersteller
Abmessungen
8 x 7,5 x 34 cm
Inventarnummer
NAm 05165
Ein Modell eines Birkenrindenkanus. Die historischen Algonkin-Kulturen an der Ostküste Nordamerikas und den Großen Seen richteten einen Großteil Ihrer materiellen Kultur auf die Papierbirke aus. Der Baum liefert Material sowohl für den Boots- und Hausbau als auch für Hausrat wie Kochkessel.
Rindenboote sind im Gebiet der großen Seen im nördlichen und östlichen Waldland von Amerika und in weiten Teilen der Subarktis verbreitet. In dem dichten Netz der Wasserwege ist das Kanu oft die einzige Möglichkeit der Fortbewegung über weite Strecken hinweg. Sie wurden zur Jagd und zum Transport sowie für die Kommunikation zwischen verschiedenen Camps und Handelsposten verwendet.
Birkenrindenboote haben ein sehr geringes Gewicht und können im Bedarfsfall von einer Person um unpassierbare Stellen, Stromschnellen oder von See zu See getragen werden. Im Vergleich zu ihrem Eigengewicht sind sie erstaunlich belastbar.
Zur Herstellung der Kanus wird die Rinde der Amerikanischen Weißbirke (Betula papyrifera), der sogenannten Papier- oder Kanubirke verwendet, welche eine feste papierene Struktur aufweist und extrem kälteresistent ist. Die Rindenstücke werden im Frühjahr sowohl von gefällten als auch von lebenden Bäumen abgezogen. Dann ist die Rinde feucht und kann gebogen, gefaltet und genäht werden. Die Birkenrinde weist den Vorteil auf, dass sie in größeren unbeschädigten Stücken vom Baum entfernt werden kann. Sie ist im frischen Zustand sehr elastisch, verzieht sich aber getrocknet nicht mehr.
Die Birkenrinde wird entweder im Ganzen oder aus kleineren Stücken zusammengesetzt auf ein Bootsgerüst aus Holz gespannt und mit einer Mischung aus Fichtenholz, Tierfett und Kohle abgedichtet. Man verstärkt den Boden innen mit dünnen Zedernholzleisten, da die Rindenhaut sehr empfindlich auf mechanische Einflüsse reagiert. Kleinere Schäden durch streifende Äste o.ä. können unterwegs jedoch schnell mit dem vorgefundenen Material wieder repariert werden. (MVL, Frank Usbeck, 25.03.2020)
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