Herzog Christian (I.) von Sachsen ist im Harnisch mit einem weißen krausen Kragen und Umhang wiedergegeben. Auf dem unbedeckten Haupt sitzt ein goldener Kranz mit Perlen, Rubinen und Smaragden. Es handelt sich um den Bräutigamskranz, denn dieser Brauch ist gelegentlich im Zusammenhang mit Vermählungen erwähnt. Die Hochzeit des Herzogs Christian (I.) mit der Brandenburger Herzogin Sophia fand am 24. und 25. April 1582 in Dresden statt und bekräftigte einmal mehr die freundschaftlichen Beziehungen der beiden Herrscherhäuser Sachsen und Brandenburg.
Die Zuschreibung dieses Wachsporträts an den seit 1579 am Brandenburger Hof tätigen Hofgoldschmied Heinrich Rappusch d.Ä. beruht auf der großen Ähnlichkeit der Arbeit zu anderen Brandenburger Wachsarbeiten und von Rappusch signierten Medaillen. In der Rüstkammer befindet sich zudem ein Brettspiel, Inv.-Nr. P 0132, welches 1590 als Weihnachts- oder Neujahrsgeschenk vom Brandenburger Hof nach Dresden gelangte. Die als Spielsteine verwendeten Wachsportäts deutscher Fürsten - in der Wachsarbeit und der Verwendung von echten Perlen, Rubinen und Smaragden vergleichbar - sind ebenfalls Heinrich Rappusch d.Ä. zugeschrieben.
Das Wachsbildnis ist seit 1640 in der kurfürstlich-sächsischen Kunstkammer nachweisbar.