In einer gedrechselten Holzkapsel unter Glas befindet sich das Porträt des Herzogs Johann d.Ä. von Schleswig-Holstein-Hadersleben. Dieser war der älteste Sohn aus der zweiten Ehe des Königs Frederik I. von Dänemark und Norwegen mit Sophia von Pommern und somit der Onkel der Kurfürstin Anna von Sachsen. Das Bildnis wurde aus farbigem Wachs auf einer dunkel hinterlegten Glasfläche aufmodelliert. Die umlaufende Inschrift gibt den Namen und Titel des Dargestellten wieder. Das kleine Bildnis ist dem Nürnberger Modelleur und Medaillenschneider Valentin Maler zugeschrieben, von dem vor 1945 eine vergleichbare Medaille in München bekannt war. Valentin Maler arbeitete nachweislich 1574/1575 für den sächsischen Kurfürsten August und schuf neben Wachsporträts deutscher Fürsten, die vermutlich als Modelle für Medaillen fungierten, auch mehrere Medaillen. Da sich Herzog Johann d.Ä. 1574 mehrere Wochen in Dresden aufhielt, ist das Wachsbildnis wahrscheinlich in dieser Zeit entstanden. Erhalten hat sich in der Rüstkammer zudem ein weiteres Wachsbildnis von Valentin Maler. Es zeigt einen Christuskopf in einer gedrechselten Holzkapsel, Inv.-Nr. H 0138. Das Porträt des Holsteinischen Herzogs gelangte zwischen 1619 und 1640 in die kurfürstlich-sächsische Kunstkammer.