Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer i. 0087

Mitra

Diese Mitra ist mit ihrer Ausstattung aus weißer Seide und Goldverzierung als „mitra auriphrygiata“ anzusprechen, die zwischen der kostbarsten „mitra pretiosa“ und der schlichtesten „mitra simplex“ steht. Die breite Form der Mitra und die elegante geschwungene Form der Schrägen sprechen für eine Anfertigung im 16. Jahrhundert. Die senkrechte Borte von der Spitze nach unten führend (Titulus) und die Borte am unteren Rand der Mitra (Circulus) sind durch eine aufgesetzte Goldtresse gebildet, die beidseitig von einer geflochtenen Goldgespinstschnur mit ovalen Plättchen (sog. Flindern) begleitet wird. Das Granatapfel-Distelmotiv des Seidenstoffes wird durch die Tituli durchschnitten und das historische Muster durch Goldstickerei beidseitig erweitert und betont. Dieser Eingriff verstärkt den festlichen und strahlenden Charakter der Mitra. Die beiden Bänder sind mit demselben gemusterten Lampas bezogen und enden in einer Fransenborte mit weißen und roten Fransengruppen.
Die Mitra ist erstmals im Silberinventar der Merseburger Bischöfe von 1537 erstmals als „ein weiß thamaschken infuel mit gulden borten“ nachweisbar. Offenbar war die vergleichsweise zurückhaltend ausgestattete Mitra besonders dafür geeignet, in der Zeit der weltlichen Administration 1653-1738 bei den wenigen Anlässen als Würdezeichen neben dem Fürstenhut präsentiert zu werden. Hierzu konnte sie mit farbigen Edelsteinen aufgewertet werden, wie es für das Begräbnis des letzten Administrators von Merseburg, Herzog Heinrich von Sachsen-Merseburg, 1738 anzunehmen ist. Mit dem Nachlass dieses letzten Herrschers aus der Linie Sachsen-Merseburg gelangten einige Kunstwerke direkt in die Dresdner Schatzkammer Grünes Gewölbe, darunter auch vier „Bischoffs Mützen“. 1835 wurden die Mitren an das Königliche Historische Museum Dresden (Rüstkammer) überwiesen.
Creditline
Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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