Richtschwert
Ort, Datierung
Abmessungen
Gesamtlänge 105 cm Gefäßbreite 17 cm Gefäßtiefe 4,9 cm Klingenlänge 82,6 cm max. Klingenbreite 5,7 cm Gewicht 1952 g
Museum
Inventarnummer
VI 0449
Mit diesem Richtschwert wurde der kalvinistisch gesinnte kursächsische Kanzler Nikolaus Krell am 19. (9.) Oktober 1601 auf dem Jüdenhof in Dresden enthauptet.
Den Rechtsgelehrten hat man wegen seiner starken Einflussnahme auf Christian I. (1560-1591, Kurfürst seit 1586) unmittelbar nach dessen Tod auf der Bergfestung Königstein gefangen gesetzt und nach zehnjährigem Prozess, in dem sich der Angeklagte selbst verteidigte und standhaft an seinem Glauben festhielt, wegen Störung „gemeines Vaterlandes Ruhe und Einigkeit“ enthauptet. Die Inschrift „Hüte dich Kalvinist“ auf dem in der Rüstkammer überlieferten Richtschwert verleiht dem Exempel Nachdruck. Krell galt mit seiner landesweiten Ausstrahlung sowohl dem katholischen Kaiser, der das vom kursächsischen Administrator Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar termingerecht zur Huldigung Christians II. vorbereitete Todesurteil bestätigte, als auch den orthodoxen Protestanten in Sachsen als Gefahr. Die Reformierte Kirche in Sachsen hat in Nikolaus Krell ihren geschichtlichen Märtyrer gefunden. Diejenigen, die Krell richteten, hatten selbst die Symbolkraft dieses Opfers gefürchtet und hatten - vergeblich - alles daran gesetzt, ihm ein publikationsreifes Schuldgeständnis abzuringen, worauf nur blieb, es zu unterstellen.
Den Rechtsgelehrten hat man wegen seiner starken Einflussnahme auf Christian I. (1560-1591, Kurfürst seit 1586) unmittelbar nach dessen Tod auf der Bergfestung Königstein gefangen gesetzt und nach zehnjährigem Prozess, in dem sich der Angeklagte selbst verteidigte und standhaft an seinem Glauben festhielt, wegen Störung „gemeines Vaterlandes Ruhe und Einigkeit“ enthauptet. Die Inschrift „Hüte dich Kalvinist“ auf dem in der Rüstkammer überlieferten Richtschwert verleiht dem Exempel Nachdruck. Krell galt mit seiner landesweiten Ausstrahlung sowohl dem katholischen Kaiser, der das vom kursächsischen Administrator Friedrich Wilhelm von Sachsen-Weimar termingerecht zur Huldigung Christians II. vorbereitete Todesurteil bestätigte, als auch den orthodoxen Protestanten in Sachsen als Gefahr. Die Reformierte Kirche in Sachsen hat in Nikolaus Krell ihren geschichtlichen Märtyrer gefunden. Diejenigen, die Krell richteten, hatten selbst die Symbolkraft dieses Opfers gefürchtet und hatten - vergeblich - alles daran gesetzt, ihm ein publikationsreifes Schuldgeständnis abzuringen, worauf nur blieb, es zu unterstellen.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Klinge Vorderseite Inschrift: "CONVADVS POLS [Name des Scharfrichters: Konrad Pols(ter)] / CAVE CALVINIANE / DNK [Hüte dich Kalvinist – Dr. Nikolaus Krell] [darunter nicht lesbar]"; Klinge Vorderseite, z. T. Gerichtssymbole: Doppelkreuz, Radkreuz, gekreuzte Schwerter, Radkreuz, Richtschwert; Klinge Rückseite: 2 Doppelkreuze, Radkreuz.
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns:
Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken: