Das vom Nürnberger Neberschmied (Schmied für Nabenbohrer- bzw. Brunnenröhrbohrer) Matthias Schwerdtfeger signierte Sägeblatt mit Rankendekor entspricht der Nürnberger Innungsvorschrift für das Meisterstück des Neberschmiedehandwerks (Werkzeugmachers): "Welcher auf dem Neberschmidthandwerk alhier Meister werden will, der soll nachfolgende Stuck zu einem Meisterstuck in eines geschwornen Meisters Haus fertigen und machen, nemlich ein Klobseegen, samt der Schrauben, damit man solche seegen anzeucht...". Auch der "Schlauchneber" (Inv.-Nr. P 0234) und der "Bandneber" (P 0235) gehören zu den vorgeschriebenen Meisterstücken der Werkzeugmacher-Innung in Nürnberg. Kurfürst August erwarb diese drei Geräte gezielt für seine Werkzeugsammlung.
Das Blatt trägt die auf das Kurfürstenpaar August und Anna bezogenen Wappen von Sachsen und Dänemark sowie die Datierung 1564. Derartige Klobsägen, Zweimannsägen, wurden vor allem zum Sägen von Holzbrettern verwendet. Es fehlt allerdings der Rahmen, in den dieses Blatt eingespannt wurde. Das Meisterstück ist im Raum "Der Kurfürst als artifex" in der Dauerausstellung "Kunstkammer" präsentiert.