Das in Alabaster geschnittene Brustbildnis zeigt Kurfürst Moritz von Sachsen (1521/1541-1553) mit spitzem zweigeteilten Bart. Er trägt ein geschlitztes Wams mit reich besticktem Kragen, einen Pelzmantel um die Schultern, eine doppelt umgeschlungene Goldkette sowie ein Barett mit einer kleinen Krempe. Das wahrscheinlich nach dem Tod des Kurfürsten entstandene Relief ist sehr ausdrucksvoll. Vor dem blaugefassten Hintergrund hebt sich das Porträt wirkungsvoll ab. Der geschnitzte und vergoldete Rahmen ist mit Blattwerk, Früchtebündeln, Girlanden, Löwenköpfen und einem Mädchenkopf verziert. Die Tafel am unteren Rahmenrand trägt den Schriftzug "MAVRISIVS".
Es ist anzunehmen, dass sich das Relief zunächst in den kurfürstlichen Wohnräumen im Dresdner Schloss befand, bevor es 1658 in der Dresdner Kunstkammer gelangte. Es war Kurfürst August (1526/1553-1586) von Sachsen, der sowohl das Grabmal für seinen Bruder Moritz im Freiberger Dom wie auch den ersten Altar der Dresdner Schlosskapelle, beides herausragende Antwerpener Alabasterarbeiten, in Auftrag gab. Das Relief von Kurfürst Moritz entstand wohl ebenso in diesem Zusammenhang.