Kurfürst August von Sachsen zeigte großes Interesse an technischen Erfindungen und Werkzeugen. Ab etwa 1555 lassen sich Aufträge an den Nürnberger Schreiner und Schraubenmacher Leonhard Danner (1507-1585) in den Dresdner Akten nachweisen. Die Freie Reichsstadt Nürnberg hatte den wegen seiner Erfindungen und Geschicklichkeit gerühmten Handwerker angestellt und entlohnte ihn großzügig. Dennoch durfte er auch Aufträge von außerhalb annehmen. Die Dresdner Kunstkammerinventare von 1587 und 1595 beinhalten Werkzeuge, die von Leonhard Danner angekauft wurden, darunter die 4,40 Meter lange Drahtziehbank. Diese hatte Danner 1565 im Auftrag des sächsischen Kurfürsten fertiggestellt und brachte sie 1566 persönlich nach Dresden.

Die Armbrustwinde kann aufgrund ihrer besonderen Konstruktion ebenfalls Leonhard Danner zugeschrieben werden: Anstelle des bei herkömmlichen Armbrustwinden verwendeten Zahnradgewindes wird die Sehne der Armbrust hier durch ein Schraubengewinde, das durch eine Kurbel bewegt wird, gespannt. Die filigranen Ätzungen und das kurfürstlich-sächsische Wappen auf dem Kurbelgehäuse legen nahe, dass das Stück speziell für den sächsischen Hof gearbeitet wurde. Die Armbrustwinde wurde im Kunstkammerinventar von 1587 als "1 Geschraubte armbrust winde" verzeichnet und ist im Raum "Der Kurfürst als artifex" in der Dauerausstellung "Kunstkammer" präsentiert.