Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer IV 0195
Abmessungen
Gesamtlänge 117,1 cm Klinge 101,4 cm Gewicht 1156 g
Museum
Inventarnummer
IV 0195
Die Dresdner Rüstkammer verwahrt in ihrem umfangreichen Bestand an Blankwaffen eine kleine Gruppe von Degen und Schwertern mit kunstvoller Eisenschnittarbeit an den Gefäßen. Diese aus der Mitte des 16. Jahrhunderts stammenden Waffen wurden von den Meistern Franz und Thomas, die in Torgau tätig waren, erworben. Als Grundlage für die figürlichen Motive dienten Begebenheiten aus dem Alten und Neuen Testament. Doch auch die antike Mythologie, die Jagd und Vanitas-Symbole fanden Eingang in die Gestaltung.
Am Gefäß des Rapiers ist das "Gleichnis vom Verlorenen Sohn" dargestellt. Die im Neuen Testament überlieferte Geschichte erzählt von einem Sohn, der seinen Vater und den Familiensitz verlässt, um seinen Erbteil in der Fremde zu verprassen. Der ältere Bruder hingegen blieb zu Hause und half dem Vater bei der täglichen Arbeit. Nachdem der ausgewanderte Sohn sein Erbe verschleudert und zuletzt als Schweinehirt gelebt hatte, kehrte er reuevoll zu seinem Vater zurück. Demütig wollte er diesem seine Verfehlungen beichten und um eine Stelle als Tagelöhner bitten. Er wurde stattdessen freudig aufgenommen und seine Wiederkehr mit einem großen Fest gefeiert. Der daheim gebliebene Sohn beklagte sich daraufhin beim Vater darüber, dass ihm, der sich immer an die Gebote hielt, nie ein solches Fest bereitet wurde. Dieser erklärt ihm: "Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden."
Dieses Gleichnis galt als ein Beispiel für das lutherische Verständnis von Gnade. Der Vater in der Geschichte steht für den liebenden und verzeihenden Gott, der den Menschen nicht an seinen begangenen Sünden misst. Er freut sich über jeden Sünder, der sich seiner Verfehlungen schuldig bekennt, diese bereut und Buße tut.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Klinge Marke: Geweihstange (?)
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Griffwaffe
Weitere interessante Objekte
Kurschwert / Kurschwert mit Scheide
Rüstkammer
Rüstkammer
Weitere interessante Objekte
Spitzbolzen / Bolzenkasten mit Zubehör
Rüstkammer
Zum Seitenanfang