Die Regierungszeit des Kurfürsten Johann Georg I. fiel in eine Zeit sich verschärfender Spannungen zwischen Protestanten und Katholiken im Reich. Der sächsische Kurfürst stand fest auf der Seite des Kaisers, obwohl Sachsen zu den führenden protestantischen Fürstentümern im Heiligen Römischen Reich zählte. Nur einmal wechselte Kurfürst Johann Georg I. in den dreißig Kriegsjahren auf die Seite der protestantischen Kriegspartei. Das Heer des sächsischen Herrschers vereinte sich kurz vor der Schlacht bei Breitenfeld nahe Leipzig (7. September 1631) mit demjenigen des schwedischen Königs Gustav Adolf und des brandenburgischen Kurfürsten Georg Wilhelm. Diesen Moment des gemeinsamen militärischen Vorgehens von Schweden, Brandenburg und Sachsen hält die gravierte Kupferplatte fest: links Johann Georg I. von Sachsen, in der Mitte König Gustav Adolf von Schweden und rechts Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg. Die Herrscher sind in ziviler Kleidung mit ihren Regimentsstäben und den zugehörigen Wappen abgebildet. Nach dem Tod Gustav Adolfs 1632 und dem Sieg der kaiserlichen Truppen bei Nördlingen (1634) fiel Johann Georg I. von der protestantischen Sache ab und schloss am 30. Mai 1635 mit dem Kaiser den Frieden zu Prag.
Das Objekt befand sich seit 1931 als Leihgabe des Kupferstich-Kabinetts in der Rüstkammer und wurde 2021 zurückgegeben (Inv.-Nr. A 158321).