Der Dolch bildet mit dem Rapier, Inv.-Nr. VI 0383 eine Garnitur. Das Gefäß zeichnet sich durch aufwendige Gold- und Silbertauschierung aus. Auf der Fehlschärfe sind einerseits Tiere in einem eingezäunten Garten mit einem Springbrunnen, auf der anderen Seite die Darstellung von Abraham, der seinen Sohn Isaac zu opfern bereit ist, tauschiert. Auf dem Griff und Kreuz sind unter anderem eine Stadt und Jagdszenen zu erkennen. Der Meister dieser Tauschierung nennt sich selbst in einer Inschrift: Diego de C̨aias. Er stammte aus einer Waffenschmiedefamilie und hatte sich die aus dem Orient übernommene Ziertechnik des Tauschierens vollkommen zu eigen gemacht. Der zunächst in Spanien tätige Meister arbeitete am französischen sowie englischen Königshof. Er wurde besonders vom englischen König Heinrich VIII. geschätzt und gefördert. Der Dolch mit seiner ähnlich verzierten Scheide (Inv.-Nr. XI 0046) ist erstmals im Inventar der Kurkammer von 1671 aufgeführt.