Diese Pistole, deren Knaufplatte ein graviertes Hirschhornmedaillon mit der Inschrift: „BETRACHT•DISE•HISTORIA•BRAVCH•SI•WIDER•DIE•FEINDE•CHRIST“ trägt, gehört zu einem Paar (Inv.-Nr. J 1448, J 1449). Das reichdekorierte Pistolenpaar gehört zu den ältesten Radschlossfeuerwaffen in der Rüstkammer. Im Inventar von 1821 ist der Beschreibung hinzugefügt: „Hat [Kurfürst] Moritz [von Sachsen] geführet“ obwohl stilistische Erwägungen eher auf einen Entstehungszeitraum um 1660, also die Zeit des Kurfürst August von Sachsen deuten. Die mit vergoldetem Silber plattierten Läufe stellen in kleinen, von Rollwerk und Trophäen gesäumten Feldern Szenen dar, die vornehmlich dem Alten und Neuen Testament entnommen sind. Auch die Schlossplatten sind mit Silber plattiert und zeigen ebenfalls Szenen aus dem Alten Testament. Die Schäfte schmücken in dihter folge gravierte, in den Tiefen geschwärzte Einlagen aus Hirschhorn. Abgebildet sind auch hier Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, sowie mythologische Gestalten, Krieger, Putten, Füllhörner und Fabelwesen. Die kostbaren Pistolen zeigen starke Gebrauchsspuren, die Vergoldung ist nur in Resten erhalten.