Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer P 0235
Der üppig dekorierte Bohrer ist wie der "Bandneber" (Inv.-Nr. P 0234) ein Nürnberger Meisterstück, das Kurfürst August vermutlich gezielt erworben hat. Der Ätzdekor am Bohrlöffel zeigt Judith mit dem Haupt des Holofernes. In den historischen Quellen ist dieses Werkzeug als "Schlauchneber" bezeichnet. "Neber" ist ein alter Begriff für Bohrer. Schlauchbohrer dienten unter anderem zur Herstellung von Löchern in Weinfässern, wenn man beispielsweise den Inhalt eines Fasses in ein anderes umfüllen wollte. Dazu verband man die Löcher in beiden Fässern mit einem Schlauch und drückte mittels eines Blasebalges im oberen Fass die Flüssigkeit in das darunter liegende Fass. Der mit Klemmschrauben festgestellte Bohrlöffel konnte gegen ein anderes Format ausgetauscht werden.
Die Funktionsweise des heute ungewöhnlich anmutenden Stückes ist wie folgt: der Handwerker presste den Bohrer auf Brusthöhe gegen das Fass und drehte mit den beiden Handhaben, von denen nur eine erhalten blieb, den gut geschliffenen breiten Bohrkopf kräftig in das Holz.
Das Meisterstück ist im Raum "Der Kurfürst als artifex" in der Dauerausstellung "Kunstkammer" präsentiert.
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
3 x gemarkt: Zahnkranz
Reproduktion
Wenn Sie Abbildungen dieses Objektes nutzen möchten, nehmen Sie bitte hier mit uns Kontakt auf. Auch Objekte, die aus ethischen Gründen ausgeblendet sind, können bei begründetem Interesse mit diesem Formular angefragt werden.
Feedback
Wenn Sie zusätzliche Informationen zu diesem Objekt haben oder einen Fehler entdeckt haben, dann schreiben Sie uns: Anmerkung verfassen
Weitere Objekte, die Sie interessieren könnten, aus den Rubriken:
Werkzeug

Hobelblatt

Rüstkammer
Weitere interessante Objekte
Hobelblatt
Rüstkammer
Rüstkammer

Steinwerkzeug

uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Weitere interessante Objekte
Steinwerkzeug
uns nicht bekannt
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Zum Seitenanfang