Die Auslobung eines Preisgeldes von 20.000 Pfund durch das englische Parlament zur Lösung des Längengradproblems regte nicht nur Uhrmacher, sondern auch Instrumentenbauer zur Erfindung neuer Instrumente an. So reichte John Hadley (1682-1744) 1731 bei der Royal Society einen Spiegeloktanten ein. Dem Namen nach befindet sich bei diesem Instrument die Winkelskala auf dem achten Teil eines Kreises. Edward Troughton (1753-1835) erweiterte den Messbereich auf ein Sechstel des Kreises und nannte das Instrument Sextant. Beide Instrumente dienen zur Höhen- und Abstandsmessung von entfernten Punkten. So bestimmt man zum Beispiel den Winkelabstand zwischen Sonne und Horizont, indem das im Fernrohr direkt gesehene Bild des einen Punktes (Horizont) mit dem durch doppelte Spiegelung in die Fernrohrachse zurückgeworfene Bild des anderen Punktes (Sonne) zur Deckung gebracht wird. Zu diesem Zweck ist der eine Spiegel mit der beweglichen Alhidade (Ableselineal) und der andere mit dem Kreissektor fest verbunden. Letzterer ist zur Hälfte durchsichtig, damit man den Horizont direkt anzielen kann. Damit ist es möglich, die geographische Breite zu bestimmen. Die Längenbestimmung beruht auf Abstandsmessungen zwischen Mond und Sonne oder einem hellen Stern. (Wolfram Dolz)