Mit seinem Langzeitprojekt „Play by rules“ untersucht Timo Herbst die Bedingungen und Auswirklungen medialer Bildproduktion. Indem der Künstler abbildet, auf welche Art und Weise Journalisten und Privatpersonen aus unterschiedliche kulturellen Kontexten, Orte, Proteste oder Notzustände abbilden, ob sie sie repräsentieren oder inszenieren, bringt er der Einfluss solcher Vorgänge auf die Dynamik von Orten und Geschehnissen in das Blickfeld des Betrachters. So handelt es sich bei dem als Förderankauf der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen 2017 für den Kunstfonds angekauften Projektionen um 2015 in Budapest gedrehte Szenen um die Flüchtlingsproteste am Keleti Bahnhof. Das Projekt wurde und wird vom Künstler seitdem fortgeschrieben und inzwischen um Szenen mit den Ausschreitungen zum G20 Gipfel in Hamburg 2017 oder die Nachwirkungen des fehlgeschlagenen Militärputschs in Istanbul 2016 ergänzt. In der Präsentation der Arbeit werden Aufnahme- durch Abspielgeräte und die Beleuchtung durch Projektionswände auf Stativen ersetzt.