In Buliks Video begibt sich der Betrachter in der Ich-Perspektive auf einen Rundgang durch den Louvre. Er folgt dabei einer Rückenfigur, die weitgehend identitätslos bleibt; einzig die Kleidung – Jeans, Turnschuhe und eine gefütterte Bomberjacke – lassen die Zugehörigkeit zu einer Jugendkultur vermuten. Je dichter das Gedränge im Louvre wird, desto psychedelischer wird die Erfahrung. In digitaler Verfremdung bilden die Sequenzen ein Stakkato von verzerrten, sich überlagernden Bildern. Das Geschehen wird als flirrende Folie wahrgenommen, Konturen heben sich schimmernd-reliefartig hervor. Die Verfremdung macht es schwer, den Überblick zu bewahren. Distanzen in Raum wie auch Zeit verschwimmen, verdichten sich zum Teil; Töne werden verzerrt wahrgenommen. Der Bilderstrudel erzeugt Schwindelgefühl beim Betrachter und lässt ihn körperliche Unzurechnungsfähigkeit erleben. Ronny Bulik (*1986 in Leipzig) begann 2009 sein Studium im Fachbereich Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB). Nach einem Studienaufenthalt an der Glasgow School of Art schloss er sein Diplom an der HGB in der Klasse für Bildende Kunst bei Astrid Klein ab. Buliks Arbeiten waren auf Ausstellungen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Dänemark und Brasilien zu sehen. Er lebt und arbeitet in Leipzig. Diese Filmarbeit wurde 2017 als Förderankauf der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für die Sammlung des Kunstfonds erworben.