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Zeichenklasse in der Akademie

Müller, Richard (1874-1954) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
120 x 90,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 3141
Der unerbittliche Realismus des Malers und Grafikers Richard Müller wurde von internationalen Jurys, schon früh honoriert. So wurde er unter anderem 1903 zum Professor für Zeichnen an die Dresdner Akademie und 1904 mit einer Auszeichnung auf der Weltausstellung in St. Louis geehrt. Mit der genauen Schilderung der Situation bei der Arbeit nach dem Modell schuf Müller ein Bild von seinem eigenen Wirken im Zeichen- bzw. Malsaal, nicht ohne Elemente des Skurrilen und Symbolischen einzufügen. Im Vordergrund ist das in der Nahperspektive riesig erscheinende, über das ganze Bild gespannte Bänderskelett, der in der anatomischen Sammlung überlieferte, so genannten „Borghesische Fechter“, zu sehen. Symbole für Vergänglichkeit und Tod sind generell typisch für Müllers Arbeit im Geiste des Fin de Siècle und Symbolismus, für seine allegorischen bis anekdotischen Szenen auch in der Radierung.
In dem sich hoch wölbenden Raum, der den Blick auf die Oberlichter freigibt, erscheinen die Studenten nur klein zwischen den zahlreichen Staffeleien. Groß sind hingegen die Requisiten im Vordergrund dargestellt. Auch wenn diese nicht Gegenstand der inszenierten Modellsitzung sind, stehen sie für das genaue Studium der Anatomie: eine ausgestopfte Puppe, ein weiblicher Gipstorso und das Skelett, zu dessen Füßen Flaschen und Pinsel gelegt sind. Paradoxerweise scheint das Gerippe des Schreitenden, hoch an Schnüren geführt, den einzigen Bewegungsmoment des Bildes wiederzugeben, sodass die eigentlich belebten Akteure zu Dekorationselementen degradiert werden.
Text: Birgit Dalbajewa, 2021


Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet Mitte oben: R.M. 1920
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