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Mondnacht auf dem Golf von Salerno

Oehme, Ernst Ferdinand (1797-1855) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
28,5 x 38 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2219 E
Ganz im Gegensatz zu seinem Lehrer Caspar David Friedrich zog es den jungen Oehme in den Süden. Noch lange nach den prägenden Jahren seines Italienaufenthalts schuf er stimmungsvolle, elegische Landschaftsbilder. Sie stehen durchaus in einem gewissen Gegensatz zu seinen an Friedrich, aber auch an Johan Christian Dahl orientierten ernsten Landschaften aus der Heimat. Dazu bemerkte Oehmes Freund – und zeitweiliger Weggefährte in Italien – Ludwig Richter in seinen "Lebenserinnerungen" (1885): »Oehme war ein Nachtfalter, welcher am liebsten in Dämmerung und Nacht herumflatterte. [...] Man muß sich erinnern, daß namentlich die Dresdner jüngeren Maler von den originellen Landschaften Friedrichs sich mächtig angezogen fühlten und in ähnlicher oder doch verwandter Weise ihm zu folgen suchten. Auch Oehme gehörte zu diesen [...]. Oehme fügte sich nun in Rom, so gut er konnte, der herrschenden Ansicht und malte einige heitere italienische Landschaften«. Einen Mittelweg zwischen den beiden Welten beschritt Oehme in dem beeindruckenden kleinen Nacht- und Seestück. Silbern flimmert das Licht des von Wolken verschleierten Mondes über die Wellen. Der vertikale helle Streifen gleicht einer Grenze, die ein Ruderboot im linken Vordergrund, offenbar auf dem Weg zu einem Segelschiff in jenseitiger Ferne, in Kürze zu erreichen und hinter sich zu lassen scheint. Die Darstellung des einsam rudernden Klosterbruders auf dem weiten Meer und des schemenhaften Schiffs, vor allem aber die Entgrenzung der Bildfläche erinnert stark an Friedrichs Meisterwerk "Mönch am Meer" von 1808/10. Das Gemälde von Oehme verbindet jedoch die dunkle Gedankenwelt nordischer Romantik mit dem Licht des Südens. Die stimmungsvolle Beleuchtung der Szene und ihr durchscheinendes Moment erinnern auch an seine Beschäftigung mit Dioramen. Im Winter 1832/33 zeigte er in Dresden zusammen mit Otto Wagner künstlich illuminierte Transparentbilder mit vorwiegend italienischen Motiven.

(Autor/in: Andreas Dehmer, 2021)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: 18 EO [ligiert] 27
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