Hauptbild des Objekts
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
45 x 36,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2466 A
Das kleine Porträt ist im Stile romantischer Freundschaftsbildnisse gehalten und dabei von großer Nüchternheit. Der Bildausschnitt beginnt auf Brusthöhe, der Dargestellte ist im Dreiviertelprofil gegeben. Solche Bilder – und noch häufiger gezeichnete Bildnisse – dienten als Erinnerung an die gemeinsam verbrachte Zeit. Julius Schnorr von Carolsfeld wie auch Carl Christian Vogel von Vogelstein legten Sammlungen an, in denen sie ihre Zeitgenossen festhielten. Die schlichte Form geht auf Vorbilder der altniederländischen Malerei und der italienischen Renaissance zurück. Die Kunst jener Zeit diente in ihrer Einfachheit und in ihrer religiösen Haltung insbesondere den Nazarenern, zu denen auch Friedrich Olivier zählte, als Vorbild. Dazu gehört auch der vom Zeichnerischen dominierte Stil mit hoher Präzision. Die Kleidung mit dem hochgeschlossenen schwarzen Rock und dem darüber gelegten weißen Kragen bezieht sich ebenfalls auf die Renaissance. Propagiert als »altdeutsche Tracht«, wurde sie als Ausdruck der freiheitlich-nationalen Gesinnung ihrer Träger verstanden. Olivier ergänzt die Darstellung durch ein Buch und stellt so eine entfernte Verbindung zu Evangelistenbildnissen her. Eine solche Neuinterpretation klassischer Bilderfindungen der Kunstgeschichte in der Ablösung von ihrer kanonischen Form ist zeittypisch. Friedrich Olivier und Julius Schnorr von Carolsfeld hatten sich 1811 kennengelernt, als beide an der Wiener Kunstakademie zu studieren begannen. Dem Vorbild von Friedrich Overbeck und Franz Pforr folgend, die schon 1810 von Wien nach Rom gegangen waren, reisten auch sie dorthin und schlossen sich dem Lukasbund an. Zum Umfeld dieser Künstler in Rom gehörten auch der dänische Bildhauer Berthel Thorvaldsen und der russische Maler Alexander Iwanow.

(Autor/in: Holger Birkholz, 2021)
Reproduktion
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