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Der heimkehrende Harfner

Richter, Ludwig (1803-1884) - Maler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
38 x 47,5 cm
Museum
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2226
In den Jahren von 1823 bis 1826 hielt sich der junge Ludwig Richter in Italien auf, wo er für seinen Weg als Künstler bestimmende Anregungen erhielt und sich aIs Maler erst wirklich ausbilden konnte. Nachhaltig beeindruckt zeigte er sich insbesondere von den Werken Joseph Anton Kochs. Eine Zeichnung dieses großen römischen Lehrers von Richter - »Landschaft bei Clvitella mit Reiter« - gab vermutlich auch den Ausgangspunkt für die Gestaltung der vorliegenden kleinen Komposition, wobei der angehende Künstler der Bildidee einen ganz eigenen Sinngehalt beizugeben vermochte. Richter hatte sich 1825 gemeinsam mit dem Künstlerfreund Ludwig von Maydell für fast vier Monate in dem hochgelegenen Felsenort Civitella (heute Bellegra) aufgehalten, um dort »in der völligen Abgeschiedenheit einer wilden Natur Studien zu sammeln«. Zugleich reiften in der Einsamkeit des Bergortes, seines »romantischen Patmos«, wie der Künstler es später selbst genannt hat, die Absichten und Pläne für sein künftiges Schaffen als Maler nach der Rückkehr in die Heimat: »Das Technische der Landschaft habe ich nun so weit in der Gewalt, daß ich mich frey bewegen kann, nun ist es jetzt mein eifriges Bestreben, auch in den menschlichen Figuren es dahin zu bringen, dann hab ich großen Spielraum und gewonnen Spiel. Fürs erste will ich mich in das romantische Gebiet wagen, wo Natur und Mensch zu gleichen Theilen herrschen, eines dem andren Bedeutung und Interesse giebt, ...«. Mit der Gestalt des greisen und offenbar blinden Harfners, der bei Abendstimmung auf seinem Reittier in einer herbstlichen Landschaft auf einem lang ansteigenden Pfad nach Civitella zurückgeführt wird, hat Richter den persönlichen Vorstellungen von Sehnsucht, Heimweh und Heimkehr zum ersten Mal in seinem malerischen Œuvre so einprägsame Bildgestalt verliehen. Sehnsucht ist ein Grundmotiv der Romantik, und das Heimweh als bestimmendes Gefühl war für Richter immer auch mit der Sehnsucht nach Heimkehr in das »ewige Vaterland« im Sinne seines christlichen Glaubens verbunden. Aus Richters Tagebuchaufzeichnungen ist zu ersehen, wie sehr ihn gerade während seines Civitella-Aufenthaltes die Gedanken an solche »Heimweh-Bilder« bewegten. In den »Lebenserinnerungen« hat der Künstler das Entstehen des kleinen Bildes selbst mit dem Aufenthalt in Civitella in Verbindung gebracht. Doch die Ausführung des Ölgemäldes erfolgte womöglich erst in Dresden, unmittelbar nach der Rückkehr aus Italien, worauf eine Tagebuchnotiz des
(Gerd Spitzer: 2007)
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