Vorschaubild des Elementes mit der Inventarnummer Inv.-Nr. 82/09
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
160 x 120,3 cm
Museum
Inventarnummer
Inv.-Nr. 82/09
In dem Werk spielt Rink auf die bei Malern seit dem Mittelalter beliebte Legende von der Versuchung des heiligen Antonius an. Der Künstler versammelt verschiedene Figuren vor der Kulisse einer trostlosen, surrealen Endzeitlandschaft. Formal orientiert er sich im Bildaufbau an Kreuzigungsszenen. Rink arrangiert mythologische, biblische und kunsthistorische Verweise zu einem verdichteten Symbolbild zwischen Schrecken und Lust. Zwei Motive rekurrieren auf Werke anderer Künstler: Am linken Rand ist eine Referenz an den „Büßenden heiligen Hieronymus“ von Georges de La Tour von 1630 (Musée de Grenoble) zu erkennen. Im Zentrum befindet sich, grell erleuchtet, eine nackte Frau, gemalt nach dem Aktfoto „Nude on Balcony“ (1975) von Helmut Newton, einem der wichtigsten Mode- und Aktfotografen des 20. Jahrhunderts. Hinter der Frau erscheint der Tod; der Maler selbst reiht sich als Gefesselter in die Gruppe ein, seine Hand hält Pinsel oder Griffel. Neben ihm stürzt ein Gekreuzigter kopfüber hinab. Vor Rinks Selbstbildnis kniet eine Frau, die ihr Gesäß dem Betrachter aufreizend entgegengestreckt. Der Hund des Künstlers, ein Greyhound, ist als treuer Begleiter und Wächterfigur zu deuten. Die inhaltliche Spannung entwickelt sich aus dem Kontrast zwischen der asketischen Darstellung des Kirchenvaters und der erotischen Sinnlichkeit der zentralen Frauengestalt, der Rink, selbst gefesselt, gegenübersteht. Mit neosymbolistischen Bildern wie diesen hatte Arno Rink als Lehrer an der Leipziger Akademie große Bedeutung für jüngere Künstler wie Neo Rauch. (Autor: Astrid Nielsen, 2018)

1982 erworben vom Künstler aus Mitteln des Kulturfonds der DDR
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
Bezeichnet rechts unten: RINK 80/4
Reproduktion
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