Der Tondo "Ecce Homo" ist einer der Entwürfe für das neue Altarbild der Evangelisch-lutherischen Dresdner Annenkirche, an dem Marlene Dumas gemeinsam mit Jan Andriesse und Bert Bogaard zwischen 2014 und 2017 arbeitete. Konzept und Symbolgehalt des Werkes erarbeiteten die Künstlerin und die beiden Künstler im intensiven Austausch mit den Gemeindemitgliedern. Die Hauptaufgabe bestand darin, der christlichen Hoffnung eine neue, zeitgenössische Ikonografie zu verleihen. Während dieser vier Jahre entstand eine Vielzahl von Gemälden, von denen etliche – darunter dieser Tondo – nicht in die finale Version des Altarbildes aufgenommen wurden. Diese zeigt einen Lebensbaum, an dessen Ästen sich Motive des Evangeliums, aber auch Szenen aus dem heutigen Leben finden, die von Rassismus und Migration erzählen. Den oberen Abschluss bildet ein abstrakter Regenbogen, das biblische Symbol der Hoffnung, der Bewahrung vor himmlischer Strafe.

(Autor/in: Sergej Fofanow, 2021)

Dieses Bild gehört zu einem Konvolut von Kunstwerken, welches von der Gesellschaft für Moderne Kunst in Dresden e.V. auf Vorschlag der jeweiligen Direktor*innen für das Albertinum/Galerie Neue Meister erworben wurde und sich seitdem als Leihgabe im Bestand befindet.
Die Gesellschaft für Moderne Kunst in Dresden e.V. unterstützt das Albertinum seit 1994 durch Ankäufe und vielfältige Förderungen. Wir danken der GMKD für die langjährige Unterstützung.