Drei schwarze Kleinkinder, in Gefahr, von einem Alligator gefressen zu werden (Reproduktion einer Zeichnung)
unbekannt - Fotograf unbekannt - Verlag Henning-Saxon, Frida (20.Jh.) - Sammler
Ort, Datierung
Material und Technik
Abmessungen
9,0 x 14,0 cm, Albumseite: 22,5 x 27,5 cm
Inventarnummer
PhNAm 1009
Postkarte mit Darstellung dreier Schwarzer Kinder am Ufer eines Flusses oder Sumpfes. Aus dem Wasser steigt ein Alligator auf, der offensichtlich die Kinder angreifen will. Die Karte titelt "Alligatoren-Abendessen, alles inbegriffen". Damit verdeutlicht das Bild den Alltagsrassismus während der "Jim Crow"-Ära (Rassentrennung im Süden, 1880er bis 1960er Jahre). Schwarze Menschen werden in Bildern, die den Süden nostalgisch als ländliches Idyll verklären, zumeist als arm aber glücklich, als minderwertig und dümmlich dargestellt. Die Situation mit dem Alligator zeigt die Kinder als ersetzbar, macht sich über die Gefahr lustig, und wirft den Eltern implizit vor, nicht besser auf ihre Kinder aufzupassen.
Die ersten Postkarten wurden in England um 1840 mit aufgeklebten Briefmarken verschickt. In Deutschland gab es die ersten um 1870. Ab 1885 wurden Postkarten international zugelassen, besonders Ansichtskarten wurden nun bis zum Ersten Weltkrieg millionenfach jährlich verschickt. Beeinflusst durch Kolonialismus, europäische Auswanderung, sowie aufkommenden Massentourismus gehörten exotisierende Szenen aus Übersee, besonders auch völkerkundliche Darstellungen, zu den Kernmotiven. "Indianer" und Cowboy-Motive dienten in den USA ab 1900 als Werbemittel zur wirtschaftlichen und touristischen Erschließung des Westens und Floridas. Beliebt waren dabei Häuptlingsportraits, Bezüge auf historische Begebenheiten, und romantisierender Kitsch.
Deutschland war ein weltweites Zentrum der Postkartenproduktion. Die Druckereien förderten zudem die Sammelleidenschaft und produzierten Motivreihen nach Themengruppen ebenso wie hochwertige Alben zur Aufbewahrung. Die erste deutsche "Ausstellung illustrierter Postkarten" fand 1898 am Grassi Museum in Leipzig statt. (MVL, Frank Usbeck, 15.02.2021)
Die ersten Postkarten wurden in England um 1840 mit aufgeklebten Briefmarken verschickt. In Deutschland gab es die ersten um 1870. Ab 1885 wurden Postkarten international zugelassen, besonders Ansichtskarten wurden nun bis zum Ersten Weltkrieg millionenfach jährlich verschickt. Beeinflusst durch Kolonialismus, europäische Auswanderung, sowie aufkommenden Massentourismus gehörten exotisierende Szenen aus Übersee, besonders auch völkerkundliche Darstellungen, zu den Kernmotiven. "Indianer" und Cowboy-Motive dienten in den USA ab 1900 als Werbemittel zur wirtschaftlichen und touristischen Erschließung des Westens und Floridas. Beliebt waren dabei Häuptlingsportraits, Bezüge auf historische Begebenheiten, und romantisierender Kitsch.
Deutschland war ein weltweites Zentrum der Postkartenproduktion. Die Druckereien förderten zudem die Sammelleidenschaft und produzierten Motivreihen nach Themengruppen ebenso wie hochwertige Alben zur Aufbewahrung. Die erste deutsche "Ausstellung illustrierter Postkarten" fand 1898 am Grassi Museum in Leipzig statt. (MVL, Frank Usbeck, 15.02.2021)
Kultureller Kontext
Afroamerikaner (dargestellte Kultur)
Signatur, Bezeichnung, Inschriften
bez. im Druck u. li.: "All-in-Gator Lunch in Florida."
Creditline
GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Reproduktion
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