„Eine Straßenzeile, der Länge nach durch die Stadt gezogen, hier und da ein wenig gebrochen, und hinaufhinunter in rastloser Folge ein Ameisenheer wimmelnder Menschen: wir sind im Basar. […] Überall Licht – überall Schatten in panterfellartig geflecktem Wechsel – und Staub von vorn bis hinten [...]. Man ist verwirrt und sucht aus den tausend vom Zufall hingestreuten bunten Flecken ein dauerndes Mosaikgemälde herauszulesen.“ Mit diesen Worten schilderte Johannes Guthmann einen Eindruck von seiner Ägyptenreise mit Max Slevogt.
Den Maler reizte das Thema derart, dass er am 11. und 12. März um die Mittagszeit gleich zwei Bilder malte. Mit dynamisch bewegten Pinselstrichen hielt er das lebendige Wechselspiel intensiv leuchtender Farben fest. Die orientalische Marktatmosphäre teilt sich, ohne genrehafter Details zu bedürfen, allein aus der Farbe mit. Passanten und Händler sowie die in den Hintergrund führende Straße sind lediglich als farbige Flecken angegeben. Unter dem Eindruck extremer Farbwirkungen und -kontraste gelangte Slevogt an die Grenzen impressionistischer Maltechnik. So führte die expressive Steigerung der künstlerischen Mittel gerade hier zu einem ungewöhnlich hohen Maß an Abstraktion. (Autor: Heike Biedermann, 2018)

1915 erworben vom Künstler über die Galerie Ernst Arnold, Dresden, aus Mitteln der Pröll-Heuer-Stiftung