Für seinen Plan, während der Ägyptenreise 1914 auch die extreme Landschaftsform der Wüste bildnerisch zu erfassen, hatte Slevogt den Ausblick von der Ruine des mittelalterlichen Simeonklosters auf die sich bis zum Horizont erstreckenden Sanddünen gewählt. Die Bedingungen, unter denen das Ölbild entstand, waren abenteuerlich. Aber selbst der um die Klostermauern tobende Sandsturm hielt den Maler nicht von der Fertigstellung dieses Großformats ab.
Charakteristisch ist die geometrische Gliederung in farbige Flächen. Der nah gesehene Vordergrund mit zwei in radikaler Verkürzung erfassten Kamelreitern hebt die vegetationslose Weite optisch hervor. Der prägnante Bildaufbau und die Konzentration auf das Wesentliche spiegeln die extremen Bedingungen der Natur. Der expressiv gesteigerte, pastose Auftrag schwarzer Farbflächen und Rotblauer Reflexe bei Mensch und Tier erzeugt den Kontrast zur monochromen Gleichförmigkeit des gelben Sandmeeres und zum fahlen Blau des Himmels. Die Intensität des Farbauftrags reicht von Partien mit sichtbarer Grundierung bis hin zu zentimeterdicken Pinselstrichen, in welchen als Folge des Sturmes zahllose Sandkörner gebunden sind. (Autor: Heike Biedermann, 2018)

1915 erworben vom Künstler als Schenkung des Dresdner Museumsvereins