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Narwalzahn

Material und Technik
Abmessungen
Länge: ca. 2,51 m
Inventarnummer
DL 2018/2
Ein langes gedrehtes Horn eines Einhorns war die Krönung jeder Kunst- und Wunderkammer. Denn die wirkliche Herkunft eines solchen sagenumwobenen Stückes war bis in das 17. Jahrhundert hinein rätselhaft. Es zählte zu den vielleicht begehrtesten Naturalien. Dem Horn wurde nachgesagt, dass es ein Gegenmittel gegen jedes Gift sei und ein Allheilmittel gegen Epilepsie, Pest, Tollwut und Wurmbefall.
Tatsächlich handelt es sich bei dem Horn des legendären Einhorns um den Zahn eines Narwales. Der Narwal bildet nur einen seiner beiden Eckzähne in einer Länge bis zu drei Metern aus. Mit diesem von zahlreichen Nervenzellen durchsetzten, überdimensionalen, spitzen Zahn stellt der Wal Temperatur- und Druckschwankungen sowie den Salzgehalt und chemische Verbindungen im Meerwasser fest. Es hilft ihm, sich an seine Umgebung besser anzupassen.
Die Faszination für das vermeintliche Einhorn schwand, nachdem der dänische Wissenschaftler Ole Worm 1638 dessen tatsächliche Herkunft publizierte. Auch in der Dresdner Kunstkammer hing 1587 ein 1,5 Meter langes, glatt poliertes Horn eines Einhorns von der Decke herab. Der dänische König Friedrich II. hatte es 1570 seinem Schwager, Kurfürst August von Sachsen, geschenkt. Später gelangte es in die Naturaliensammlung und verbrannte dort wahrscheinlich im 19. Jahrhundert. Das jetzt ausgestellte Exemplar ist eine Erwerbung aus einer historischen Naturaliensammlung. Der Narwalzahn ist im Raum "Die Vernetzung der Welt" in der Ausstellung "Kunstkammer" präsentiert.
Creditline
Dieses Objekt wurde mit Mitteln des Vereins „Freunde des Grünen Gewölbes e.V.“ als Dauerleihgabe für das Grüne Gewölbe erworben.
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